Bundestagswahl

Hamburger Linke schicken Fabio De Masi ins Rennen

Fabio De Masi (Die Linke) ist studierter Ökonom

Fabio De Masi (Die Linke) ist studierter Ökonom

Foto: dpa

Der Ökonom erhält auf Wahlveranstaltung 73 Prozent der Stimmen. Politiker will sich für mehr Personal in Kliniken einsetzen.

Hamburg. Der 36 Jahre alte Ökonom Fabio De Masi ist Spitzenkandidat der Hamburger Linken bei der Bundestagswahl am 24. September. De Masi erhielt am Sonnabendmittag auf der Vertreterversammlung im Berufsbildungswerk an der August-Krogmann-Straße in Farmsen 65 von 89 Stimmen – rund 73 Prozent. Es war der zweite Anlauf des derzeitigen Europaabgeordneten. Die Wahl der Bundestagskandidaten am 18. Februar war wegen formaler Fehler annulliert worden.

„Unser Ziel ist es, zweistellig zu werden und vor Grünen, FDP und AfD in den Bundestag einzuziehen“, sagte De Masi. Deutlich grenzte er sich von der SPD und einem möglichen rot-rot-grünen Bündnis ab. „Kanzlerkandidat Martin Schulz will die Kürzungspolitik in Europa fortsetzen. Das kann er als Vizekanzler machen. Die Linke wird niemals eine solche Politik unterstützen“, sagte De Masi. Er wandte sich gegen eine weitere Aufrüstung und forderte mehr öffentliche Investitionen, mehr Personal in den Krankenhäusern („4000 Stellen sofort“), eine Bürgerversicherung und mehr Steuergerechtigkeit mit „Millionärssteuer“. Mit den Linken werden es „keine Laufzeitverlängerung für Angela Merkel“ geben. De Masi: „Jamaica ist eine tolle Insel, aber eine beschissene Regierung.“

Landessprecherin auf Platz 2

Auf Platz zwei wurde Landessprecherin Zaklin Nastic ebenfalls ohne Gegenkandidaten gewählt. Auf Nastic, die mit einem Rundumschlag gegen das „Großkapital“ ihre Parteifreunde überzeugen konnte, entfielen 64 von 89 Stimmen.

Die Linke hatte bei der Bundestagswahl 2013 bundesweit 8,6 Prozent erzielt, in Hamburg waren es 8,8 Prozent. Jan van Aken, Hamburger Bundestagsabgeordneter der Linken, hatte bereits vor Monaten erklärt, nicht mehr für den Bundestag kandidieren zu wollen.

( pum )

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