Ländervergleich

Verkehrslärm: Hamburg schneidet besonders schlecht ab

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Alexander Josefowicz
Staus wie hier auf der Autobahn gehören in Hamburg zum Alltag

Staus wie hier auf der Autobahn gehören in Hamburg zum Alltag

Foto: Michael Arning

Kein Bundesland kommt in der großen Mobilitäts-Studie der Allianz Pro Schiene auf weniger Punkte als die Hansestadt.

Hamburg ist laut, dreckig und tut zu wenig für die Verkehrssicherheit. Zu diesem Schluss kommt der am Mittwoch vorgestellte Bundesländerindex Mobilität und Umwelt der Allianz Pro Schiene, des BUND und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. Im Ländervergleich, in dem die Verkehrspolitik nach fünf Einzelaspekten bewertet wurde, liegt Hamburg mit 30 Punkten auf dem letzten Platz. Platz eins belegt Thüringen (66 Punkte), gefolgt von den Ländern Berlin und Rheinland-Pfalz, die jeweils 63 Punkte bekommen.

Verkehrssicherheit

Hamburg kommt zwar auf die geringste Zahl an Verkehrstoten und Schwerverletzten pro einer Million Einwohner, dennoch schafft es die Hansestadt mit acht Punkten nur auf Platz 13. Grund dafür ist zum einen die statistische Entwicklung, laut der den jüngsten Daten zufolge so viele Menschen im Verkehr umgekommen sind wie im Jahr 2010. Zudem fehle auf Seiten der Politik ein Verkehrssicherheitsprogramm, das konkrete, quantitative Ziele für weniger Verkehrsopfer aufweist.

Hessen (16 Punkte) kommt in dieser Kategorie auf den ersten, Sachsen-Anhalt (zwei Punkte) auf den letzten Platz.

Lärmminderung

Hamburg hat den bundesweit zweithöchsten Anteil der von Verkehrslärm Betroffenen und landet mit nur einem Punkt abgeschlagen auf dem letzten Platz. Nur die Hauptstadt ist lauter. Berlin (acht Punkte) schneidet trotzdem besser ab, weil es dort im Gegensatz zur Hansestadt ein konkretes Lärmminderungsziel gibt.

Baden-Württemberg (17 Punkte) belegt den ersten Platz.

Flächenverbrauch

Die schlechte Entwicklung des Verkehrsflächenbestands pro Einwohner führt auch in dieser Kategorie dazu, dass Hamburg (sechs Punkte) nur den vorletzten Platz belegt.

Berlin (17 Punkte) kommt auf den ersten Platz in dieser Kategorie, Schlusslicht ist Brandenburg mit vier Punkten.

Klimaschutz

Zwar verfolgt die Stadt das ehrgeizige Klimaschutzziel, bis 2030 den CO2-Ausstoß gegenüber dem Jahr 1990 zu halbieren. Aktuell steigen die Klimagas-Emissionen im Verkehr jedoch an, statt zu sinken. Deswegen nur zehn Punkte und Platz 12.

Berlin siegt mit 15 Punkten, den letzten Platz belegt Bayern mit nur vier Punkten.

Luftqualität

Die Belastung der Luft mit Schadstoffen wird in Hamburg ebenfalls schlecht bewertet, so sei hier beispielsweise die Stickstoffdioxid-Konzentration so hoch wie sonst nur noch in Bayern. Fünf Punkte und Platz 13.

Thüringen (16 Punkte) kommt auf den ersten, Hessen (vier Punkte) auf den letzten Platz.

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