Hamburg. Die Grünen-Bürgerschaftsfraktion ist mit ihrem Antrag zur Flexibilisierung der Grundschulzeit gescheitert. Die Grünen wollten sich dafür einsetzen, dass Hamburger Grundschüler die Klassen eins und zwei in einem, zwei oder, wenn nötig, auch in drei Jahren absolvieren können.
Dieser Vorstoß wurde in der jüngsten Bürgerschaftssitzung jedoch abgelehnt. Die CDU schlug dafür vor, die Möglichkeiten frühkindlicher Förderung besser zu nutzen. „Die Beruhigung an Hamburgs Grundschulen nach der gescheiterten Primarschulreform darf nicht durch ein umstrittenes Konzept der flexiblen Eingangsphase gefährdet werden“, sagte Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. „Bevor wir mit neuen Experimenten an den Grundschulen beginnen, müssen Lehrer, Eltern und Schüler erst einmal zur Ruhe kommen.“
Sie plädierte dafür, die Möglichkeiten der frühkindlichen Förderung wie die Sprachförderung vor der Einschulung und die Individualisierung des Unterrichts, noch besser zu nutzen. Die Grünen hatten darauf verwiesen, dass bereits sieben Bundesländer die flexible Schuleingangsphase mit Erfolg erprobt oder eingeführt haben. „Wir wollen auch in Hamburg jedes Kind dort abholen, wo es steht“, sagte die Grünen-Bildungsexpertin Stefanie von Berg. Die Ergebnisse der Leistungsvergleichsstudie KESS 13 und der IQB-Studie hätten gezeigt, dass es große Lernrückstände und eine große Bildungsungerechtigkeit in Hamburg gebe, sagte von Berg. Eine Ursache des Problems sei, dass es bereits bei der Einschulung große Lern- und Entwicklungsunterschiede gebe, die sich durch die gesamte Schulzeit zögen.
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