Nahverkehr in Hamburg

Hochbahn prüft kostenloses Internet in allen Fahrzeugen

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Ulrich Gaßdorf, Annabell Meyer und Marian Rostan

Die SPD unterstützt das freie Surfen im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg. Immer mehr Hotels und Gastro-Betriebe bieten WLAN an.

Hamburg. Auf dem Flughafen, in Hotels, Cafés, Kneipen und in der DB-Lounge im Hauptbahnhof: An immer mehr Orten in der Hansestadt besteht die Möglichkeit, kostenlos im Internet zu surfen. Schon bald könnte Hamburg auch im öffentlichen Nahverkehr ein Vorreiter der digitalen Kommunikation werden. Die Hochbahn, die täglich von bis zu 600.000 Fahrgästen genutzt wird, erwägt die Einführung von WLAN im gesamten Netz. "Wir prüfen zurzeit, ob wir dieses Angebot für unsere Kunden realisieren können", sagte Sprecher Christoph Kreienbaum auf Abendblatt-Anfrage. Die Herausforderung sei, es flächendeckend auf allen Hochbahnstrecken anzubieten, denn WLAN in einzelnen Fahrzeugen mache keinen Sinn. SPD-Verkehrsexpertin Martina Koeppen unterstützt die Pläne: "Ein solcher Service in Bussen und Bahnen würde die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel weiter steigern."

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) haben bereits im November den Anfang gemacht. In 25 Bussen auf den VHH-Linien 3 und 31 wurde WLAN gestartet. "Die Fahrgäste sind begeistert", sagte Sprecher Martin Beckmann. "Nach Abschluss der Pilotphase Ende Mai ist eine Ausweitung des Angebots möglich."

Auf die große Nachfrage nach freiem WLAN reagieren auch immer mehr Hotels. "Wir haben unser Angebot umgestellt und bieten unseren Hotelgästen jetzt in allen vier Häusern in Hamburg einen kostenlosen Internetzugang an", sagte Oliver van Heest, Vize-Direktor im Motel One am Michel. Auch bei Accor - die Hotelkette betreibt 16 Häuser in der Hansestadt - ist "Freisurfen" ein großes Thema: "Wir bieten heute in neun unserer Hamburger Häuser einen freien Internetzugang. Wir prüfen aufgrund der großen Nachfrage derzeit bundesweit einen Ausbau der Netzinfrastruktur in unseren Häusern, um dieses Angebot nicht nur in Hamburg auszuweiten", sagte Accor-Sprecher Eike Kraft. Auch das Marriott und das Renaissance wollen in Kürze in allen öffentlichen Bereichen ihrer Hotels in der Innenstadt kostenloses WLAN anbieten. In den Filialen von McDonald's oder Starbucks gehört freies WLAN, allerdings mit zeitlicher Begrenzung, bereits zum Standard: "Das ist ein Muss für unsere Zielgruppe, die während des Kaffeetrinkens arbeiten möchte", so eine Starbucks-Sprecherin.

Allerdings hat eine Abendblatt-Umfrage im Schanzenviertel ergeben, dass viele kleinere Lokale wie die "Presse", "Omas Apotheke" oder "Frank und Frei" keinen kostenlosen Internetzugang anbieten wollen. Die Geschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga in Hamburg, Ulrike von Albedyll, sagte, freier Internetzugang sei wichtig in der modernen Gastronomie - allerdings eher in Kneipen und Cafés, nicht in Restaurants. Hier stehe das Essen im Vordergrund, nicht das Surfen, Mailen und Posten im Internet.

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