Aber sie müssen in weniger begehrte Wohnviertel ziehen

Hamburg, Deutschlands zweitgrößte Stadt, ist gerade für junge Leute besonders attraktiv, wenn es um die Auswahl des Studienortes geht. Das Renommee der Universität steht dabei eher an hinterer Stelle. Viel stärker ist der Wunsch, in der Großstadt zu leben und zu wohnen, am besten im hippen Schanzenviertel oder im angesagten Eimsbüttel. Günstigen Wohnraum gibt es dort aber nicht. Wohl aber in anderen Stadtteilen, in denen es dafür an kultigen Kneipen, Cafés und anderen Treffpunkten mangelt. In Internetforen warnen Studenten die Neuankömmlinge vor diesen Stadtteilen sogar - salopp nach dem Motto: "Hamm und Horn schuf Gott im Zorn."

Damit werden alte Vorurteile aufgewärmt, die keine Berechtigung mehr haben. Denn auch diese Viertel sind für Studenten attraktiv, mit Kneipen, Bars und einem bunten Ladenmix um die Ecke. Viele junge Menschen, die sich "getraut" haben, hierherzuziehen, haben den Charme und das Potenzial inzwischen erkannt.

Ein Dach über dem Kopf werden alle Studenten zum Semesterbeginn haben. So verspricht es das Studierendenwerk. Wenn es in den Studentenwohnheimen keine freien Betten mehr gibt, werden notfalls wieder Feldbetten in Turnhallen aufgestellt. Für wenige Tage ist das in Ordnung - aber spätestens nach ein paar Nächten in einer zugigen Halle sollte man zur Vernunft kommen und über den Tellerrand der In-Viertel hinwegschauen. Hamburg bietet gute Wohnalternativen - zum Beispiel südlich der Elbe.

Wer sich dafür entscheidet, wird von der Stadt sogar belohnt. Mit Förderprogrammen subventioniert der Senat die Mietkosten in Stadtteilen wie Veddel, Rothenburgsort oder Harburg, damit ein Studentenzimmer dort nicht mehr kostet als im bezuschussten Studentenwohnheim. Wenn das kein Anreiz ist, den Sprung über die Elbe zu wagen - und mit diesem Entschluss dazu beizutragen, dass das Leben dort studentischer wird.