Gärtnern in der Stadt liegt voll im Trend. Wer keinen eigenen Garten am Haus hat, tut es traditionell in einem Schrebergarten. 300 Kleingartenvereine mit 35 000 Mitgliedern gibt es in Hamburg. Gerade in den Trendstadtteilen gibt es lange Wartelisten (Infos unter www.kleingarten-hh.de ). Inzwischen gibt es außerdem eine Menge anderer Möglichkeiten:

Beim urbanen Gärtnern werden Baulücken, Verkehrsinseln, Hinterhöfe und Brachflächen landwirtschaftlich genutzt, häufig mit einem mobilen Konzept. Im Gegensatz zu Kleingärten gibt es bei den Initiativen meistens keine feste Mitgliedschaft; Infos: http://gruenanteil.wordpress.com . Seit dem Wochenende ackern auch die Gemeinschaftsgärtner von Gartendeck e.V. wieder auf dem Dach einer Tiefgarage an der Großen Freiheit auf St. Pauli. Gestartet war das Projekt mit 500 Bäckerkisten im letzten Sommer beim Kampnagel-Sommerfestival. Inzwischen gibt es einen unbefristeten Vertrag mit dem Eigentümer, der Sprinkenhof AG. Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag 16-20 Uhr, Wochenende 14-20 Uhr.

Guerilla Gardening ist vor allem etwas für Individualisten. Was als Mittel des politischen Protests in den 1970er-Jahren in London und New York begann, ist zu einer Form der Verschönerung öffentlichen Raums geworden. Dabei bepflanzen die Gärtner - meist nachts - Verkehrsinseln oder Seitenstreifen an Straßen, um Großstädte zu verschönern oder auch eigenes Gemüse zu ernten. Erlaubt ist das eigentlich nicht. Wer es etwas weniger spannend haben möchte, kann sich Initiativen wie "Blütenträume" anschließen, die ihre Aktionen mit den Bezirksämtern absprechen.

Gemüsegarten mieten Bei Projekten wie "meine Ernte" oder "Erntezeit" können bereits bepflanzte Feldabschnitte in Stadtnähe saisonal gemietet werden. Ziel ist die Selbstversorgung mit ökologisch angebauten Produkten. Gartengeräte werden gestellt, Neulinge unterstützt ( www.meine-ernte.de oder www.gaertnernmachtgluecklich.de )

Buchtipp zur Lust an der Gartenarbeit: "Vom Gärtnern in der Stadt" von Martin Rasper, Oekom-Verlag, 19,95 Euro