Künstler will mit einer Installation aus mehr als 200 Leuchtgloben auf den Stadtteil Mümmelmannsberg aufmerksam machen.

Hamburg. Ein kunstvoll angeordneter Haufen aus mehr als 200 leuchtenden Glasgloben zieht mitten in Mümmelmannsberg die Blicke auf sich. Hinter der Fensterfront eines ehemaligen Supermarktes am Havighorster Redder hat der Künstler Mathias Willvonseder die unterschiedlich großen Weltkugeln aufgetürmt. Das Sammeln der Globen ist schon lange ein Hobby des Frankfurter Musikproduzenten, dessen Werbemelodien mehrfach in Cannes ausgezeichnet wurden.

Mit seiner "paneuropäischen Installation" will er die Blicke auf Mümmelmannsberg lenken - einen "verkannten Stadtteil, in dem durch den Mix aus Nationalitäten und Kulturen Europa gelebt wird". Und den er gut kennt. Willvonseder wuchs zwar in Aumühle auf, besuchte aber die Gesamtschule der zu Billstedt gehörenden 70er-Jahre Siedlung. Eigentlich wolle er mit seiner Kunst nicht nur das Viertel aufwerten, sondern den ganzen Kontinent, sagt der gelernte Schauwerbegestalter. "Europa wird momentan nur negativ dargestellt", sagt er. Mit zwei Freunden entwickelte er die Idee, Europa in "Zeiten der düsteren Euro-Krise" positiv darzustellen. Dazu hat er einen Film gedreht, der ebenfalls gezeigt wird: Euro-Münzen, die in Zeitlupe auf den Kopf einer Puppe prasseln.

Bis zum 21. Januar zeigt Willvonseder seine Installation in dem von der Saga-GWG zur Verfügung gestellten Raum. Die Betrachter können mit ihm diskutieren und selber Teil des Kunstwerks werden. "Jeder, der mitmachen will, wird von mir vor den Globen fotografiert", sagt der Künstler, der ab Dienstag täglich von 11 bis 18 Uhr vor Ort ist. Die Fotos hängt er dann gut sichtbar an den Fenstern aus.