Geschlossenes Heim nicht ausgelastet

Peter U. Meyer

Das geschlossene Heim Feuerbergstraße bleibt für den CDU-geführten Senat eine kostspielige Angelegenheit. Im August waren durchschnittlich 4,9 Minderjährige in der Einrichtung untergebracht. Einer der fünf Bewohner hat nicht den ganzen Monat in dem Heim verbracht, sodass sich der "ungerade" Wert ergibt. Damit beträgt die Auslastung im bisherigen Jahresdurchschnitt 5,8 Jugendliche. Im vergangenen Jahr lag die Quote sogar nur bei 4,6 Jugendlichen. Die geschlossene Unterbringung ist für zwölf Jugendliche ausgelegt.

Weil das Haus nicht ausgelastet ist, nimmt Hamburg seit Längerem auch Minderjährige aus anderen Bundesländern auf. Von den fünf Jugendlichen, die Ende August in der Feuerbergstraße lebten, kamen drei nicht aus Hamburg. Im Durchschnitt der Monate Januar bis August ist der Anteil der "Fremdnutzung" auf 49 Prozent angestiegen. Die Zahlen hat der Senat in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Thomas Böwer mitgeteilt.

Das Problem: Die anderen Bundesländer müssen für die Unterbringung ihrer Landeskinder nur den Kostensatz bezahlen, der sich aus der vollen Belegung des Heims ergibt. Das heißt: Für einen auswärtigen Jugendlichen werden 303 Euro pro Tag bezahlt. Die realen Kosten liegen derzeit aber weit über 800 Euro pro Heimbewohner. Nach Angaben der Sozialbehörde liegen die jährlichen Gesamtkosten bei 1,4 Millionen Euro. Böwer verweist auf den Haushaltsplan des Heimträgers Landesbetrieb Erziehung und Bildung, aus dem sich sogar Kosten in Höhe von 1,87 Millionen Euro ergeben.

( pum )

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