Image-Kampagne
"Im Abendblatt: Der geheime Klimaschutzplan des Bürgermeisters", HA, 11./12. August
Das soll der große Klimaschutzplan für Hamburg sein? Der Anteil derjenigen, die an einem autofreien Sonntag auf ihr Auto verzichten, wird sich vielleicht bei zehn bis 20 Prozent bewegen. Was soll ein Radfahr-Förderprogramm bringen, wenn nur wieder Geld hineingeworfen wird und ein paar unbenutzbare Radwege instand gesetzt werden?
Als Alltags-Radfahrer werde ich jeden Tag von Autofahrern angehupt, in 30er-Zonen mit Vollgas überholt, an Kreuzungen geschnitten oder angepöbelt und mit Scheibenwischerwasser besprüht, wenn ich rechtmäßig auf der Fahrbahn fahre. Was glaubt Beust, wie lange irgendjemand so ein Rüpel-Verhalten mitmacht, der frisch aufs Fahrrad umgestiegen ist? Eine Image-Kampagne für das Radfahren und Aufklärung der Autofahrer über die Radwegbenutzungspflicht sind dringend notwendig.
Marc Pelzer, Hamburg
Ohne Harley Days
Wie ein klima- und menschenfreundlicher Verkehr in einer Millionenstadt aussehen kann, hat die Fahrradsternfahrt im Juni gezeigt. 10 000 Fahrräder fuhren durch die Stadt, ohne dass Fußgänger fluchtartig die City verlassen mussten. Leider haben viele Autofahrer den Verkehr behindert, weil sie partout an diesem Tag meinten, in der City fahren zu müssen. Viele haben zwar auf ihr Auto verzichtet, aber andere sind sofort in die Bresche gesprungen, wodurch besonders Busse erheblich behindert wurden. Deshalb wird ein autofreier Sonntag nur funktionieren, wenn die City großflächig nur für den umweltfreundlichen Verkehr geöffnet wird (Fußgänger, Busse, Fahrräder, Skater). Nur so kann besonders den jüngeren Bürgern das Erlebnis einer autofreien Stadt vermittelt werden, was wir Älteren in den 70er-Jahren während der Ölkrise einige Sonntage genießen konnten. In der Klimahauptstadt sind Klimakiller-Veranstaltungen wie Harley Days, Oldtimer-Rennen und Deutsche Tourenmeisterschaft hoffentlich vom Tisch.
Rolf Jungbluth, Norderstedt
Eine kleine Maßnahme
Wenn Ole von Beust wirklich etwas im Klimaschutz bewegen möchte, braucht er nicht einmal sein Rathaus zu verlassen, sondern kann das Hamburger Klima sozusagen vom Chefsessel aus verbessern. Er muss nur die Osterfeuer in Hamburg per Erlass verbieten und unter Strafandrohung stellen. Osterfeuer sind ein heidnischer Brauch und in der heutigen Zeit unangemessen. Schon diese kleine Maßnahme wäre ein großer Schritt vorwärts. Als Asthmaerkrankter bräuchte ich dann nicht mehr jedes Jahr zu Ostern aus meiner Wohnung an die Nordsee zu fliehen.
Horst Mühl, Tonndorf
Ausgeklammert
Wir, die wir im Bereich der Flugschneisen wohnen und dauernd von früh bis teilweise Mitternacht den Fluglärm ertragen müssen, brauchen uns über den "Minusrekord am Nordpol" und "zunehmendes Abschmelzen der Gletscher in den Alpen" keine Gedanken mehr zu machen. Der Billigflugverkehr wird bei der Klimadebatte ausgeklammert und somit auch die Besteuerung des Kerosins für Inlandsflüge.
Gottfried Leiser, per E-Mail
Egoistisches Denken
Die Reaktionen der Oppositionsparteien sind typisch. Anstatt eine gute Idee zu begrüßen und die Initiative ernsthaft zu unterstützen, wird polemisiert, negatives Verhalten vorgeworfen und nicht ernsthaft auf die Vorschläge eingegangen. Egoistisches Denken an die Wählerstimmen für die eigene Partei steht immer im Vordergrund.
Jörg Heinrichs, Buchholz
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