Bausenator Caesar Meister fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, als ihm die Frage vorgelegt wurde. Er meinte: "Wer soll es wagen vorzuschlagen, den Hamburgern ihren Dom zu nehmen?" Eine Diskussion über das Heiligengeistfeld sei von vornherein außerordentlich stark von dieser Frage belastet.
Der Senator gab jedoch zu, daß "völlig unverbindliche Überlegungen über eine städtebauliche Nutzung des Geländes" schon einmal angestellt worden seien.
Baudirektor Theodor Schüler nannte Gründe dafür, den riesigen Platz weiterhin unbebaut zu erhalten:
- Der Dom hat eine große Tradition: ? bei Messen und anderen Großveranstaltungen wird das Gelände dringend als Parkplatz benötigt;
- als Erweiterungsfläche für das Ausstellungsgelände "Planten un Blomen" ist das Heiligengeistfeld ideal: ? eine Reservefläche in der Innenstadt könnte sich später einmal als nützlich erweisen.
Ein weiteres Agument fügt der Leiter der Tiefbauabteilung des Bezirks Mitte. Dr. Adolf Groth, hinzu: ?Das Heiligengeistfeld und der große Parkplatz am Nagelsweg werden schon in naher Zukunft wichtige Auffangplätze für die Wagen der Berufstätigen in der City sein. Vielleicht würden von dort aus
Busse im Pendelverkehr die Zentren der Innenstadt anfahren."
Vorläufig bleibt der Platz also erhalten. Ob man sich in der Innenstadt leisten kann, so gro- ße ebenerdige Parkplätze zu haben, ist eine Kostenfrage.
Die häßlichen Bunker werden auf jeden Fall erhalten bleiben. Luftschutzeinrichtungen dürfen nicht beseitigt "erden. Die Baubehörde will sich darum bemühen, die Betonklötze durch schnellwachsende Bäume abzuschirmen.
in den nächsten Wochen werden die Bunker jedoch kaum stören. Der Lichtcrglanz des Frühlingsdomes wird die Probleme, mit denen sich die Baufachleute herumzuschlagen haben, vergessen lassen. ga.
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