Zugesagter Termin nicht eingehalten

Post schiebt Ausbau des Fernsehsenders auf die lange Bank

Eigener Bericht

hn. Hamburg, 9. Januar

Der Hamburger Fernsehsender auf dem Bunker Heiligengeistfeld, der seit einem halben Jahr das zweite Programm ausstrahlt, ist bisher nicht verstärkt worden. Damit hat die Bundespost eine feste Zusage nicht eingehalten. Im vergangenen Sommer hat sie allen Bewohnern von Hamburg und Umgebung, die von dem geringen Empfangsbereich enttäuscht waren, eine Verstärkung ihres Senders versprochen.

Das Nichtcinhalten dieser Zusagen hat In Hamburg starkes Befremden ausgelöst. Man hat nicht vergessen, daß Mitte vergangenen Jahres auf Druck des Bundespostministeriums der bereits vorhandene Sender Moorfleet (vom Norddeutschen Rundfunk auf einem 250-Metcr- Mast errichtet) demontiert werden mußte. Der NDR-Sender hatte eine weit größere Scndereichwcitc als der heutige Postsender.

Nach wie vor strahlt der Postsender nur mit einer Leistung von 250 Kilowatt. Das Bundespostministerium hatte jedoch ausdrücklich versprochen, die Leistung "noch vor Jahresende" (also vor Ende 1961) auf 500 Kilowatt zu erhöhen. Das ist nicht geschehen. Wie das Hamburger Abendblatt erfährt, hoffen die Techniker der Post "im März oder April dieses Jahres" den Sender Heiligengeistfeld verstärken zu können.

Eine erhebliche Ausweitung des Empfangsbereichs für das zweite Programm erhofft sich die Post jetzt von einem seit langem geplanten Fcrnmeldeturm unweit von Planten un Blomen. Zur Zeit ist das zweite Programm nur in einem Umkreis von 40 Kilometern einwandfrei zu empfangen.

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