Premiere zum Hummelfest auf dem Heiligengeistfeld

Mit Böllerschüssen fing es an

"O riech mal, Papi", rief begeistert einer kleiner Butt je, als er am Bunker aus der Straßenbahn stieg. Der Duft der Schmalzäpfel und Bontjes war ihm verführerisch in die Nase gestiegen. Im gleichen Augenblick verkündeten laute Böllerschüsse den Beginn des Hummelfestes. Es war Sonnabend um 15 Uhr. Die Sonne sah freundlich auf die Stadt der Buden und Gerüste, deren großes Geviert sich über das ganze Heiligengeistfeld erstreckt.

Und wieder einmal bewährte sich die alte Anziehungskraft der wohlvertrauten Düfte und Geräusche. Schon am frühen Nachmittag stauten sich die Massen. Auch Schäfers Zirkus-Stadt Liliput erfreute

sich starken Zuspruchs. Zwei Monate lang hatten die 43 Artisten der kleinen Künstlergemeinde Paris begeistert. Nun werden sie drei Wochen lang den Hamburgern zeigen, daß auch kleine Menschen vollwertige Leistungen vollbringen können. Ihre Pony-Dressuren und Gladiatorenspiele, akrobatischen Tänze und Ballettvorführungen brauchen den Vergleich mit den Darbietungen großer Kollegen nicht zu scheuen.

Beim Feuerwerk am Abend des Eröffnungstages konnte kein Apfel zu Boden fallen, so dicht drängten sich die Schaulustigen in den breiten Gängen. Begreiflich, daß die zweihundert Schausteller ebenso fröhlich waren wie die Besucher.

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