Worcester. Seit Jahren kursiert im Netz die Mutprobe, einen äußerst scharfen Tortillachip zu essen. In den USA führte das zum Tod eines Teenagers.

In den USA ist ein 14-Jähriger an den Folgen des Verzehrs eines extrem scharfen Tortillachips gestorben. Harris Wolobah aus Worcester (Bundesstaat Massachusetts) hatte im September vergangenen Jahres an der sogenannten „One Chip Challange“ teilgenommen, einer Mutprobe in den sozialen Medien, bei der die Teilnehmenden vor laufender Kamera einen Chip essen, der mit zwei der schärfsten Chilischoten der Welt gewürzt ist. Stunden danach starb er.

Wie aus dem nun veröffentlichten Autopsiebericht hervorgeht, erlitt der Junge einen Herzstillstand infolge des Konsums „einer Lebensmittelsubstanz mit einer hohen Konzentration von Capsaicin“. Das ist ein scharfer Stoff, den zum Beispiel Chilis, Paprikas und Peperonis enthalten. Der Autopsiebericht ergab auch, dass der 14-Jährige einen angeborenen Herzdefekt und eine pathologische Vergrößerung des Herzens hatte. Beides könnte demnach zu seinem Tod beigetragen haben.

TikTok-Mutprobe „One Chip Challange“: Junge in den USA gestorben

Verkauft werden die „Mutproben-Utensilien“ in sargförmigen Verpackungen, die jeweils nur einen Chip enthalten. Auf den Packungen des Herstellers Paqui ist ein Totenkopf abgebildet. „Wir waren und sind zutiefst traurig über den Tod von Harris Wolobah und sprechen seiner Familie und seinen Freunden unser Beileid aus“, sagte eine Sprecherin des Herstellers der „Washington Post“. Sie fügte hinzu, dass die „Challange nur für Erwachsene gedacht sei und ausdrücklich nicht für Kinder oder Menschen, die empfindlich auf scharfes Essen reagieren oder unter gesundheitlichen Problemen leiden.“

Lesen Sie auch:USA: Mutprobe auf Tiktok endete für zwei Mädchen tödlich

Tatsächlich wurde die „One Chip Challange“ ein Trend auf Online-Plattformen wie TikTok, insbesondere unter Jugendlichen. Auch in Deutschland brachte der Hype schon Kinder und Jugendliche ins Krankenhaus. In Garmisch-Patenkirchen mussten zwei Mädchen vergangenen Herbst in einer Klinik behandelt werden, in Euskirchen mussten im August Sanitäter in einer Schule anrücken, weil zahlreiche Schüler unter Atemnot litten.

Lesen Sie auch:„Deo-Mutprobe“: Experten warnen vor gefährlichem Trend