Hamburg. Club an der Alster fährt mit Damen und Herren zum Final Four. Polo Club setzt sich gegen UHC durch. HTHC und Großflotbek gescheitert.

Der Club an der Alster kann für den kommenden Freitag eine richtig große Reisegruppe nach Bonn organisieren. Während das Erreichen des Final Four um die Deutsche Meisterschaft am 18./19. Mai in Bonn vom Damenteam des Clubs erwartet wurde, ist den Männern ein richtiger Coup gelungen.

Sie schalteten den favorisierten deutschen Rekordmeister Uhlenhorst Mülheim am Sonntag mit einem 2:1 (0:0)-Erfolg im dritten Spiel der Best-of-Three-Serie auswärts aus und spielen nun im Halbfinale am 18. Mai (18.30 Uhr) in einem Lokalderby am Rhein gegen den Hamburger Polo Club. Alsters Damen treffen zuvor (14 Uhr) auf den Düsseldorfer HC. Von acht Hamburger Teams in den Viertelfinals sind also drei durchgekommen.

Hockey: Alster „freut sich tierisch“ auf Polo

„Auf das Derby gegen Polo freuen wir uns tierisch, da sind wir bis in die Haarspitzen motiviert“, sagte Alster Sportdirektor und Co-Trainer Joachim Mahn (60). Sein Team hat in der Serie gegen die Westdeutschen „die drei besten Spiele der Saison“ abgeliefert.

Am Sonntag sorgten Anton Boekel (53.) mit einem Stecher nach einer Strafeckenvariante und Fred Newbold (55.) bei einem Gegentreffer von Nationalspieler Timm Herzbruch (32.) für die Entscheidung. „Wir waren schon im ersten Viertel die bessere Mannschaft, belohnen uns aber nicht“, sagt Mahn, „und plötzlich liegt man dann hinten.“

Niederlage im Penalty-Schießen brachte drittes Spiel

Nachdem Alster das Hinspiel vor zwei Wochen mit 4:2 gewonnen hatte, gab es schon Sonnabend den ersten Matchball. Ein 3:3 nach regulärer Spielzeit genügte aber nicht, weil die Hockeyliga auf jeden Fall einen Sieger ermitteln will. Deshalb gab es ein Penaltyschießen, das die Hamburger unglücklich mit 4:5 verloren.

Alles auf Null, Entscheidung am Sonntag. „Im letzten Viertel war es eine unglaubliche Energieleistung von den Jungs“, lobte Mahn, „wir haben total diszipliniert verteidigt und auch in der Mülheimer Schlussoffensive praktisch nichts mehr zugelassen.“

Polo Club beherrscht UHC deutlich

Der Weg des Polo Club unter die letzten Vier war da deutlich einfacher. Das Team aus Hamburgs Westen setzte sich mit zwei klaren Siegen gegen den Uhlenhorster HC durch. Dem 4:1 aus dem Hinspiel ließen sie am Sonnabend im Alstertal einen 5:1 (2:1)-Erfolg folgen. Aidan Sarikaya (10.), Paul Smith (19.), Lasse Mink (36.), Jan-Hendrik Bartels (43.) und Constantin Staib (59.) trafen für Polo. Dabei hatte Benedikt Schwarzhaupt (4.) mit der ersten verwandelten Strafecke für einen Traumstart für die Gastgeber gesorgt.

„Ich fand das Spiel im Mittelfeld relativ ausgeglichen, aber wir hatten ein deutliches Chancenplus und waren vorne zwingender“, sagte Kapitän und Nationalspieler Matthias Müller, „unser Ziel war das Final Four, jetzt ist es das Endspiel – und wenn wir das schaffen sollten, dann will man natürlich auch den Titel.“ Hallenmeister Mannheimer HC, der den Harvestehuder HC am Sonnabend überdeutlich 10:3 schlug, und der Crefelder HC bestreiten das erste Halbfinale.

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Mit Rauchtöpfen, Bengalos und durch Megaphon verstärkte Anfeuerungen ganz im Stile von Fußball-Ultras hatten Jugendliche des UHC für Stadionstimmung gesorgt, das half aber nichts. Polos mit internationalen Spielern zusammengestelltes Team war zu stark, zu abgebrüht. „Ihr macht unseren Sport kaputt“, riefen die jungen UHC-Fans am Ende in Anspielung auf die Finanzkraft des Gegners.

Der UHC musste zuvor nach der 1:2 (0:2)-Niederlage beim Club an der Alster auch das Ausscheiden seiner Damen akzeptieren. Kira Horn (15., 30.) traf zweimal, für den Ehrentreffer des UHC sorgte Yani Zhong acht Sekunden vor Abpfiff. Der HTHC (1:2 beim Düsseldorfer HC) und der Großflottbeker THGC (1:3 bei Rot-Weiss Köln) schieden ebenfalls aus.