Hamburg. Die EHF deutete bei der Auslosung am Freitag an, langfristig in der Barclays Arena zu spielen. Drei deutsche Teams Ende Mai dabei.

Michael Wiederer wollte noch nicht zu viel verraten. Als der Präsident des europäischen Handball-Verbands (EHF) am Freitagvormittag im Haus des Sports am Schlump zur Zukunft des European-League-Final-Four befragt wurde, deutete der Österreicher aber bereits an, dass die Hamburger Barclays Arena auch langfristig zur Finalturnier-Heimat des zweitwichtigsten europäischen Clubwettbewerbs werden könnte.

„Die EHF ist auf der Suche nach langfristigen Partnern. Das gilt für Events, die die immer höheren Standard erfüllen können. Nur so werden Zuschauer und Fans motiviert, in die Halle zu kommen“, sagte Wiederer. Am 25. und 26. Mai findet das Final Four erstmals in der Barclays Arena statt. In der Vergangenheit war die Multifunktionsarena im Volkspark noch die Spielstätte des Final Four um den deutschen Handball-Pokal, seit 2023 findet dieser Wettbewerb wie das Final Four der Champions League allerdings in der Kölner Lanxess Arena statt.

Handball: Drei Bundesligisten beim European-League-Finalturnier dabei

Das handballerische Niveau beim diesjährigen Finalturnier der European League dürfte der Champions League allerdings in kaum etwas nachstehen. Neben dem rumänischen Topclub Dinamo Bukarest sind gleich drei Bundesligaclubs vertreten. Titelverteidiger Füchse Berlin trifft dabei im ersten Halbfinale auf die Rhein-Neckar Löwen, Bukarest bekommt es zudem mit der SG Flensburg-Handewitt zu tun.

„Wenn man gewinnen will, muss man jeden schlagen“, sagte SG-Präsident Dierk Schmäschke nach der Auslosung. Für den Berliner Geschäftsstellenleiter Volker Zerbe wird es „auf die Kleinigkeiten“ ankommen. Oliver Roggisch, sportlicher Leiter der Löwen, freute sich, „dass wir das Final Four erreicht haben. Gegen die Füchse wird die Tagesform entscheiden“.

EHF will abwarten, wie die Zusammenarbeit funktioniert

Die EHF betritt mit der Veranstaltung in der Hamburger Barclays Arena Neuland. Nachdem in der Vergangenheit stets ein Teilnehmer der European League auch Ausrichter des Finalwochenendes war – in der vergangenen Saison die SG Flensburg-Handewitt – wird das Final Four nun erstmals in einer neutralen Halle ausgetragen. „Wir beginnen langsam mit der Kooperation und gucken, wie es funktioniert. Dann sehen wir, wie die Kooperation mit der Arena und der Stadt laufen wird. Danach werden wir entscheiden“, sagte EHF-Präsident Wiederer.

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Im Final Four der Champions League (8. und 9. Juni) steht derweil neben dem SC Magdeburg auch der THW Kiel. Der Rekordmeister setzte sich nach einer fast schon aussichtslosen 30:39-Hinspielpleite gegen den französischen Top-Verein Montpellier noch mit 31:21 im Rückspiel durch. „Das ist mit Sicherheit einer der schönsten Tage in meiner Karriere“, sagte der emotionale THW-Profi Rune Dahmke, als die vielbeschworene „magische Nacht“ Realität geworden war: „Ich mache das schon ziemlich lange, aber an sowas kann ich mich nicht erinnern.“