Hamburg. Seit Sonntag wurden Koffer teils händisch verladen. Das sorgte für Verspätungen. Nun gibt es gute Nachrichten für alle Reisenden.

Die Geduld der Reisenden wurde am Flughafen Hamburg auch am Montag noch strapaziert. Am Sonntagmorgen gab es einen massiven Defekt an einer Gepäckförderanlage im Terminal 1. Tausende Koffer mussten per Hand verladen werden. Am Montagnachmittag konnte aber endlich Entwarnung gegegeben werden. „Der Flughafen Hamburg wird im Laufe des Tages die Gepäckförderanlage in Terminal 1 Schritt für Schritt wieder auf 100 Prozent Volllast hochfahren. Somit steht die gesamte Kapazität der Gepäckförderanlagen wieder zur Verfügung“, sagte Flughafen-Sprecherin Katja Bromm dem Abendblatt.

Flughafen Hamburg: Gepäckförderband defekt – Techniker suchen Fehlerquelle

Der Grund für die Störung war ein Defekt im Steuerungssystem der hochkomplexen Anlage. Die inzwischen 19 Jahre alte Gepäckanlage soll sukzessive modernisiert werden, um künftig auf noch mehr Reisende vorbereitet zu sein. Nach Abendblatt-Informationen hat die Umrüstung allerdings noch nicht begonnen. „Die Gepäckabgabe für die Flüge wird heute so auf die Terminals verteilt, dass die vorhandene Kapazität bestmöglich genutzt wird und die Passagiere aktuell wie gewohnt abfliegen können“, ergänzte Airport-Sprecherin Bromm am Vormittag.

Da es aufgrund der stärkeren Nutzung von Terminal 2 zu Verlegungen der Check-in-Schalter kommen könne, wurden die Fluggäste am Montag gebeten, rund zwei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein und auf die Hinweise auf den Abflugtafeln sowie auf die Durchsagen zu achten. Große Verspätungen gab es nicht.

Flughafen Hamburg: Reisende trugen Verzögerung mit Fassung

Das sah am Vortag noch anders aus. Für Reisende, die sich auf ein paar entspannte Tage gefreut hatten, wurde der Sonntagmorgen am Flughafen Hamburg erst einmal zu einer großen Geduldsprobe. Wegen der Störung der Gepäckförderanlage mussten Tausende Koffer per Hand verladen werden. Die Folge: lange Schlangen an den Check-in-Schaltern und verspätete Abflüge.

Bereits um 4.30 Uhr stand im Terminal eins die Gepäckanlage zunächst für rund 15 Minuten still. Dadurch staute es sich an der Sicherheitskontrolle. Doch die Probleme dauerten weiter an, was auch massive Folgen für die Pünktlichkeit hatte. So hob ein Flieger auf die griechische Insel Zakynthos statt um 6 Uhr erst um 7.25 Uhr ab. Um Viertel vor sieben – das berichtet eine Abendblatt-Redakteurin, die mit an Bord war – erklärte der Pilot der Maschine: „Schlechte Neuigkeiten: Über mehrere Tausend Gepäckstücke müssen per Hand sortiert werden. Und somit dauert es noch.“

Der Flughafen erklärte: „Unsere Techniker sind unter Hochdruck an der Fehlersuche, um die Störung schnellstmöglich zu beheben. In der Zwischenzeit läuft das übliche manuelle Verfahren: Wir haben in den Terminals Sammelstellen für die Gepäckstücke eingerichtet, sodass diese dann gesteuert, aber eben manuell in die Anlage gegeben werden können“, so Niemeyer auf Abendblatt-Anfrage.

Flughafen Hamburg gibt nach Technik-Panne Tipp für Fluggäste

Um 12.24 Uhr postete der Hamburger Flughafen bei Instagram einen Hinweis für diejenigen, die am Sonntag einen Flug antreten wollen: „Aufgrund einer technischen Störung unserer Gepäckförderanlage bitten wir alle Reisende heute mehr Zeit einzuplanen und zwei Stunden vor dem Abflug am Airport zu sein.“

Die meisten Reisenden trugen die technisch bedingte Verzögerung der Abreise aber mit Fassung. „Heute Morgen traf dies leider auf eine echte Spitzenzeit, in der viele Passagiere gerade ihr Gepäck aufgeben wollten“, sagte Flughafensprecherin Niemeyer. Am Sonntag wurden rund 20.000 Passagiere am Helmut-Schmidt-Flughafen erwartet.

Am frühen Nachmittag gab es dann zumindest eine Teilentwarnung. „Die Fehlersuche dauert zwar noch immer an. Aber das Gepäckfördersystem läuft derzeit unter einer Belastung von circa 30 Prozent, sodass einige Flüge normal über die Check-in-Schalter abgefertigt werden können“, sagte Airport-Sprecherin Niemeyer.

Die Lage in den Terminals sei weiterhin ruhig. „Die Passagiere zeigten sehr viel Verständnis für unsere Situation, was unserem Servicepersonal vor Ort sehr hilft“, so Niemeyer.

Flughafen Hamburg bittet Reisende um Verständnis bei Wartezeiten

Um 19 Uhr gab es am Sonntag ein Update: „Die Störung in der Gepäckförderanlage dauert weiter an“, teilte Janet Niemeyer mit. „Es handelt sich dabei voraussichtlich um einen technischen Defekt im Steuerungssystem der Anlage. Bei der Fehlersuche werden aktuell die infrage kommenden Möglichkeiten Schritt für Schritt weiter eingegrenzt. Unser Techniker-Team hat sich personell verstärkt, um die Fehlersuche bei Bedarf auch in der Nacht weiter laufen lassen zu können.“

Die Anlage laufe weiterhin unter einer Auslastung von 30 Prozent. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Gepäckförderanlage auch am Montag noch nicht wieder vollausgelastet werden könne. „Dann wird auch am Montag ergänzend das manuelle Verfahren genutzt: Hierbei wird das Gepäck an Sammelstellen direkt in den Terminals auf Gepäckwagen verladen und von dort aus in das System befördert.“

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Der Flughafen arbeite weiter mit Hochdruck an der Lösung des Technikproblems, hieß es. „Das Airport-Team setzt alles daran, dass die Gepäckförderanlage schnellstmöglich wieder reibungslos läuft. Bis dahin bitten wir um Verständnis und Geduld“.

Die Urlauberinnen und Urlauber können im Verlauf des Montags wieder ohne Sorge ihr Gepäck im Terminal 1 aufgeben und sich einfach nur auf ein paar schöne Tage in der Ferne freuen.