Hamburg. Im Rahmen der „Moin“-Kreuzfahrt trat Ex-HSV-Sprecher an Bord der „Aidaperla“ auf. Dabei verriet der Hamburger auch Persönliches.

Normalerweise müssen Fans in den Hamburger Stadtpark oder zumindest ins Volksparkstadion pilgern, wenn sie den Songs von Rocklegende Lotto King Karl lauschen wollen. Doch ausnahmsweise ging das jetzt auch mitten auf der Nordsee:Das Hamburger Original trat im Rahmen des „Moin Cruises“ an Bord der „Aidaperla“ auf.

Mit den Songs „Glaube, Liebe, Hoffnung“ und „(Liebe ist …) Wie Malaria“ startete der ehemalige HSV-Stadionsprecher sein Unterhaltungsprogramm – und erntete vorerst nur halbherzigen Applaus von seinem wohl auch durch die Anreise ermüdeten Publikum.

Lotto King Karl auf der „Aidaperla“: Publikum anfangs noch zurückhaltend

Danach wandte er sich direkt an seine Gäste: „Es ist ein Wunder, dass ich hier heute stehen kann“, sagte der Sänger und erzählte von seiner schweren Fuß- und Knieverletzung im Dezember. Lotto King Karl hatte mehrere Auftritte absagen müssen, fiel wochenlang aus. „Nur durch Willenskraft“ habe er es jetzt wieder auf die Bühne geschafft, so der Hamburger und spielte dann mit „Unten am Hafen“ den absoluten Pflichtklassiker auf einem Schiff.

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Und auch, dass der „King“ sich selbst nicht zu ernst nimmt, bewies er an diesem Abend: „Wie viele unserer Texte ist auch der Text des nächsten Songs intellektuell überschaubar“, kündigte der Hamburger den Song „Biersexuell“ an.

Lotto King Karl ließ Fans bis zum Ende auf „Hamburg, meine Perle“ warten

Genau wie die „Aidaperla“ nahm damit auch die Stimmung weiter Fahrt auf – doch während das Schiff in Richtung Oslo fuhr, steuerte Lotto King Karl mit den nächsten Songs zielstrebig auf das große Finale („Hamburg, meine Perle“) zu. Nach dem Kuschelhit „Ich liebe dich“ (das Theatrium erstrahlte dabei in stimmungsvollem lilafarbenen Licht), „Ikarus“, „Bis der Arzt kommt“, „Keine Grenzen – keine Zäune“ „Fliegen“, und „Mitten in Barmbek“ ertönten endlich genau die Töne, auf die an diesem Abend alle gewartet hatten.

Lotto King Karl singt auf der "Aidaperla" den Song "Hamburg, meine Perle"

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    Da wurden links die HSV-Schals geschwenkt, rechts lagen sich Gäste schunkelnd in den Armen, und alle gemeinsam besangen sie die sich immer weiter entfernende Hansestadt. Nach etwas mehr als einer Stunde war Schluss. Die Besucher und Besucherinnen verstreuten sich langsam, einige in Richtung Kabine und andere in Richtung Beach Bar – in der als Kontrastprogramm Helene Fischer und Oli P. gespielt wurden.

    Verpatzter Aufstieg des HSV: Lotto King Karl sieht „strukturelle Probleme“

    Auch Lotto King Karl machte es sich nach seinem Auftritt oberhalb der Beach Bar gemütlich: „Es ist selten, dass wir als Band nach einem Konzert noch alle zusammensitzen können. Das ist der Vorteil an einem Schiff: Man kann nicht weg“, sagte der Künstler im Abendblatt-Gespräch lachend.

    Etwas weniger erfreut wirkte er allerdings über die aktuelle Situation seines Herzensvereins: „Es ist einfach, wie es ist“, kommentierte Lotto King Karl den aller Wahrscheinlichkeit nach erneut verpatzten Aufstieg des HSV. Die Probleme der Hamburger seien „keine HSV-Probleme“, sondern struktureller Natur, so seine Einschätzung.

    „Verpflichtung von Tim Walter war eine falsche Entscheidung“

    Und obwohl er „schon die Verpflichtung von Tim Walter für eine falsche Entscheidung“ hielt, sei die Verabschiedung des Trainers „zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall richtig“ gewesen.

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    Eigene schwierige Entscheidungen musste der Sänger auch selbst im Vorfeld des Konzertabends auf dem Kreuzfahrtschiff treffen. Wegen der verkürzten Spielzeit von rund einer Stunde habe die Band ihre Setlist stark ausmisten müssen: „Ein Set ist wie ein Theaterstück, da muss alles zusammenpassen. Deshalb ist jede Verkürzung wahnsinnig schwierig“, so der Hamburger.

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    Lotto King Karl gibt Konzert im Hamburger Stadtpark

    Die gute Nachricht: Am 11. Mai tritt Lotto King Karl eigenen Angaben nach zum 54. Mal im Hamburger Stadtpark auf und verspricht für diesen Abend eine ungekürzte Setlist mit rund 24 Songs. Und obwohl die Bühne der „Aidaperla“ wegen der Technik und der Anordnung der Sitzplätze „purer Luxus“ für den Rocker gewesen sei, freue er sich jetzt schon auf die heimische Bühne: „Der Stadtpark wird immer etwas Besonderes für mich sein.“

    Wer mehr von der „Moin“-Kreuzfahrt der Aida sehen, lesen und einen Blick hinter die Kulissen erhalten will, kann das in den kommenden Tagen auf dem Instagram-Account des Hamburger Abendblatts sowie hier auf Abendblatt.de.