Hamburg (dpa/lno). Die Kundgebung in Hamburg soll ein Zeichen gegen Islamismus und Antisemitismus setzen und ist eine Antwort auf eine Islamisten-Demo vor einer Woche. Es gibt bereite Unterstützung - auch unerwünschte.

Für die in Hamburg geplante Kundgebung gegen Islamismus und Antisemitismus am Samstag gibt es breite Unterstützung aus der Politik. Neben den Bürgerschaftsfraktionschefs von SPD und CDU, Dirk Kienscherf und Dennis Thering, werden auch der Landesvorsitzende der FDP, Michael Kruse, der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries und der Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Peter Zamory bei der Demonstration am Steindamm sprechen, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten.

Eine Ankündigung der AfD, sich zu beteiligen, stieß bei den Organisatoren - einem Bündnis aus Kurdischer Gemeinde und den Vereinen Kulturbrücke und Säkularer Islam - auf Ablehnung. „Wir haben die AfD nicht zur Kundgebung eingeladen“, sagte Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde, der Deutschen Presse-Agentur. AfD-Plakate seien deshalb unerwünscht. „Wir können natürlich nicht verhindern, dass AfD-Sympathisanten auftauchen, genauso wenig wie wir das bei Islamisten tun können“, sagte er. Die einen wie die anderen wollten „nur die Gesellschaft spalten und die Themen für sich instrumentalisieren“.

Anlass der Kundgebung ist eine von Islamisten organisierte Demonstration am vergangenen Wochenende, bei der über 1000 Teilnehmer auf dem Steindamm eine angeblich islamfeindliche Politik und Medienberichterstattung in Deutschland aggressiv angeprangert hatten. Außerdem wurde ein Kalifat als Lösung gesellschaftlicher Probleme gefordert.

Organisiert hatte die Kundgebung die Gruppe Muslim Interaktiv, die vom Verfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft ist. Die Demo hatte weit über die Stadtgrenzen hinaus für Empörung gesorgt.