Vorweihnachtszeit ist Glühweinzeit: Experten erzählen, was die fünf typischen Glühwein-Fehler sind - und wie man sie vermeidet.

Mit selbst gemachtem Glühwein kann man seine Gäste begeistern. Mancher denkt vielleicht: kein Problem, einfach alles rein in den Topf! Aber tatsächlich kann man auch beim Glühwein etwas falsch machen - diese Fehler sollten für den perfekten Glühweingenuss unbedingt vermieden werden:

- Zu viele Gewürze: Er soll ja auch nach etwas schmecken, denken wohl viele. Trotzdem sollte man die Aromen der Gewürze nicht unterschätzen und sie vorsichtig einsetzen. „Gerade zu viel Gewürznelke kann den Glühwein ungenießbar machen“, sagt Barmanager Bickel. Aber auch Zimt, Sternanis und Piment können den Genuss verderben und die Fruchtaromen des Weins überdecken, ergänzt Büscher.

- Minderwertige Zutaten nehmen: Viele denken, dass etwa ein guter Wein oder hochwertige Gewürze im Glühwein unnötig sind. Aber die Qualität sei schon wichtig, sagt Ernst Büscher, Sprecher des Deutschen Weininstituts. „Wer einen lieblichen Rotwein nimmt, muss nicht mehr so viel zusätzlich süßen wegen der natürlichen Traubensüße.“ Außerdem sollten die Gewürze frisch und hochwertig sein. Auch Roman Bickel, Barmanager im Berliner „Hotel Palace“ empfiehlt: „Keine billigen Landweine verwenden, sondern Qualitätsweine.“ Zu teuer müssten diese nicht sein - für einen Preis von 2,50 bis 5 Euro bekomme man schon einen geeigneten Wein.

- Zu viel Hitze: Beide Experten sagen: Einer der häufigsten Fehler beim Glühwein ist, dass er zu heiß gemacht wird. „Dann werden die Gewürze bitter, und die Fruchtaromen des Weins gehen verloren“, sagt Büscher. Ideal seien 50 bis 60 Grad.

- Zu wenig Zeit einplanen: Ein guter Glühwein braucht Zeit. „Nach dem ersten Erhitzen sollte er ruhig ein paar Stunden ziehen“, sagt Ernst Büscher. Manche Profis ließen den Glühwein auch über Nacht stehen, damit sich all die Aromen entfalten können. Danach den Glühwein durch ein Sieb gießen, damit die Gewürze beim Trinken nicht stören.

- Den Alkoholgehalt unterschätzen: Wer abends Glühwein getrunken hat, spürt das oft am nächsten Tag: Der Kopf brummt. Viele schieben das auf die Gewürze - das sei aber eigentlich nicht das Problem, sagt Büscher. „Weil man den Alkohol kaum schmeckt, unterschätzen viele den Gehalt und trinken schlicht zu viel.“ Tatsächlich enthalte ein Glühwein oft rund zwölf Prozent Alkohol. Gerade wer draußen in der Kälte trinkt, nimmt mitunter einen Becher zu viel - weil er gern etwas Warmes in den Händen und später im Bauch hat. Büscher empfiehlt: Dann lieber mit Tee oder alkoholfreiem Punsch abwechseln. „Die Grundregel ist: Wer so viel Wasser wie Wein trinkt, hat am nächsten Tag nicht so viele Probleme.“ Und: Auch hier ist die Qualität entscheidend, sagt Büscher. „Bei guten Zutaten bekommt man keinen Brummschädel.“