Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Wieder Todesfall auf WM-Baustelle in Katar

In Katar ist erneut ein Arbeiter auf einer Baustelle eines der Stadien für die Fußball-WM 2022 tödlich verunglückt. Dies gaben die Organisatoren des umstrittenen Wüsten-Turniers bekannt. "Mit tiefem Bedauern vermelden wir einen arbeitsbezogenen Todesfall in einem unserer Projekte", hieß es in einer Erklärung.

Der Unfall soll sich auf dem Gelände des Al-Wakrah-Stadions in der Hafenstadt Al-Wakra südlich der Hauptstadt Doha ereignet haben. Die Arena, die nach ihrer Fertigstellung rund 40.000 Zuschauer fassen soll, ist eines von zwölf Stadien der WM. "Wir haben eine vollständige Untersuchung eingeleitet, um die Umstände zu ermitteln, die zum Tod eines unserer Arbeiter geführt haben", teilten die Organisatoren mit. Nähere Angaben zur Nationalität des Opfers machten sie nicht.

Die Bedingungen auf den Baustellen in Katar haben immer wieder für Kritik gesorgt. Laut Menschenrechts-Organisationen haben bereits 1200 Arbeiter bei den Vorbereitungen zur WM ihr Leben gelassen. Die Katarer bestreiten diese Zahl. Rund 1,6 Millionen Gastarbeiter soll es in Katar geben, der Großteil stammt aus südasiatischen Ländern wie Nepal und Bangladesch.

Nach Eklat: Bayer-Trainer droht eine Sperre

Nach der Schimpftirade von Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt gegen seinen Hoffenheimer Kollegen Julian Nagelsmann wird der Kontrollausschuss des DFB ermitteln. Der Ausschussvorsitzende Anton Nachreiner kündigte der Kölner Zeitung „Express“ am Sonntag „eine sachgerechte, angemessene Sanktion“ in dem Fall an. „Wir werden da ein Verfahren einleiten. Zu einem möglichen Strafmaß kann ich noch nichts sagen“, teilte er mit. Ein DFB-Sprecher bestätigte auf dpa-Anfrage ebenfalls, dass der Fall untersucht werde.

Bis Montag werde Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) einen Bericht abgeben, bis Dienstag seien Schmidt und der Verein um Stellungnahmen gebeten worden, sagte Nachreiner. Schmidt hatte Nagelsmann am Samstag während des Fußball-Bundesligaspiels als „Spinner“ angepöbelt und ihm wütend zugerufen: „Halt doch einfach die Schnauze!“ Daraufhin verwies ihn Dankert auf die Tribüne.

Trainer Roger Schmidt (Leverkusen) musste nach seinem Ausraster auf die Tribüne
Trainer Roger Schmidt (Leverkusen) musste nach seinem Ausraster auf die Tribüne © WITTERS | UweSpeck

Es war nicht der erste Eklat Schmidts an der Seitenlinie. Erst im Februar hatte er sich in der Partie gegen Borussia Dortmund geweigert, den Innenraum zu verlassen, und war schließlich zu einer Sperre von fünf Spielen verurteilt worden. Zwei Partien davon waren zunächst bis zum 30. Juni 2017 auf Bewährung ausgesetzt worden.

"Das war nicht in Ordnung. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das noch einmal passiert", sagte Schmidt sichtlich angeschlagen nach der Partie. Er habe sich doch nur darüber aufgeregt, dass sich sein Kollege aufgeregt habe, versuchte Schmidt seine Entgleisung zu verteidigen. Was er zu Nagelsmann gesagt hatte, verschwieg Schmidt. Die Sky-Mikrofone hatte sein verbales Foul aber eingefangen. "Gar nichts war das! Was bist du denn für ein Spinner?", hatte Schmidt nach einer strittigen Szene kurz nach der Halbzeitpause in Richtung Nagelsmann gerufen, und weiter: "Halt doch einfach mal die Schnauze!"

Das hatte der vierte Offizielle seinem Chef Dankert gemeldet, der dann keine Gnade kannte. Schmidt droht nun eine erneute Innenraumsperre für mehrere Spiele. Zwei Spiele dürfte er sicher bekommen, da er unter Bewährung stand. Ein bis zwei Begegnungen könnten angesichts der aktuellen Verfehlung noch hinzukommen.

Hertha distanziert sich von homophobem Banner

Hertha BSC verurteilt ein homophobes Banner von Berliner Ultras im Olympiastadion. „Lasst doch den Blödsinn sein! Hertha BSC distanziert sich seit jeher von jeglicher Form von Diskriminierung“, twitterte der Fußball-Bundesligist nach dem 2:1 gegen den 1. FC Köln am Samstag. In der Ostkurve war in großen Lettern zu lesen: „WH 96: Lieber eine Mutter als zwei Väter.“

Hintergrund ist eine verbale Auseinandersetzung der Ultra-Fangruppen von Hertha und Köln, obwohl beide Städte Schwulen-Metropolen sind. Wie bei anderen Vereinen äußern sich Teile der Berliner Anhängerschaft homophob. Allerdings unterstützt der Verein viele Projekte gegen Diskriminierung und die „Hertha-Junxx“, den ersten schwul-lesbischen Fanclub der Bundesliga.

Ein Youngster macht Serie A wieder spannend

Der 18-jährige Manuel Locatelli lässt sich nach seinem Traumtor für den AC Mailand feiern
Der 18-jährige Manuel Locatelli lässt sich nach seinem Traumtor für den AC Mailand feiern © dpa | dpa

Ein 18 Jahre alter Lockenkopf hat die italienische Serie A mit einem Traumtor wieder spannend gemacht. Sein Name: Manuel Locatelli. Seine Zukunft: vielversprechend, zumindest wenn es nach den Experten geht. Denn die vergleichen den Mittelfeldspieler vom AC Mailand bereits mit dem großen Andrea Pirlo. Dabei hat Locatelli noch keine zehn Spiele im italienischen Fußball-Oberhaus bestritten, gehört erst seit dieser Saison regelmäßig zum Kader der Rossoneri.

Doch sein wunderbarer Siegtreffer beim 1:0 der Mailänder gegen Titelverteidiger Juventus Turin am Samstagabend gab all jenen recht, die in den höchsten Tönen über den Junioren-Nationalspieler sprechen. Vom rechten Strafraumeck hämmerte Locatelli den Ball mit einer solchen Wucht in den linken, oberen Winkel des Juventus-Tores, dass Turins Keeper Gianluigi Buffon nur staunend hinterher schauen konnte.

„Ich kann es immer noch gar nicht glauben“, sagte Locatelli nach der Partie. „Gegen den besten Torwart der Welt zu treffen, ist einfach unbeschreiblich. Ich werde wahrscheinlich ein paar Tränen verdrücken, wenn ich nachher meine Familie sehe.“ Auf der Tribüne des Giuseppe-Meazza-Stadions verfolgte der neue italienische Nationaltrainer Giampiero Ventura den starken Auftritt des Youngsters mit großem Interesse. Doch Locatelli blieb bescheiden. „Ich muss Schritt für Schritt machen. Mein Fokus liegt auf der U19-EM im kommenden Jahr“, meinte der Matchwinner.

Russland entscheidet über WM-Maskottchen

Der Wolf „Sabiwaka“ soll die Fußballwelt durch die Weltmeisterschaft 2018 in Russland begleiten. Nach dem legendären Olympia-Bären „Mischa“, dem Maskottchen der Boykott-Spiele 1980, hoffen die Organisatoren in Moskau nun auf ein neues Markenzeichen. Bei der Wahl zwischen dem Wolf, einer Katze und einem Tiger im Kosmonautenanzug entschieden sich mehr als 50 Prozent der Fans für „Sabiwaka“, dessen Name nicht zur Wahl bei einer Internet-Abstimmung stand, an der mehr als eine Million Fußballfans teilgenommen hatten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

„Er ist flauschig und hat wirklich nette Augen“, sagte die Schöpferin Jekaterina Botscharowa über ihren Wolf, der in einer bunten Show im Staatsfernsehen in der Nacht zum Samstag zum Sieger gekürt wurde. „Ich habe einen Hund zu Hause. Der Wolf ähnelt ihm ein bisschen“, meinte die Design-Studentin aus Tomsk in Sibirien in der Sendung im Stil einer Late-Night-Show. Für sie sei der Wolf ein typisch russisches Tier.

Mit seiner breiten Sportbrille und den Dribbelkünsten, die der Wolf im offiziellen „Bewerbungsclip“ an den Tag legt, erinnert er ein wenig an den früheren niederländischen Mittelfeldstar Edgar Davids (43). Davids' Markenzeichen auf dem Platz war lange eine orange gefärbte Brille, die er zum Schutz seiner Augen trug. Die Weltmeisterschaft, bei der die deutsche Mannschaft ihren Titel verteidigen will, findet vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 in Russland statt.

Pizarro will nach Karriereende in München leben

Stürmer Claudio Pizarro vom Bundesligisten Werder Bremen will nach dem Ende seiner Karriere weiter im Fußballgeschäft in Deutschland bleiben. „So ist der Plan“, bestätigte der 38 Jahre alte Profi im Interview der „Welt am Sonntag“. Dafür will der Peruaner jedoch zurück nach München ziehen: „Unser Lebensmittelpunkt wird München sein, eine meiner Lieblingsstädte.“

Pizarro spielt aktuell zum dritten Mal in seiner Karriere für Werder. Zweimal stand er zudem bei Bayern München unter Vertrag. In der aktuellen Saison kam der Torjäger verletzungsbedingt noch gar nicht zum Einsatz. In der kommenden Woche will Pizarro jedoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Weltmeister Lippi trainiert Chinas Nationalteam

Italiens Weltmeister-Macher Marcello Lippi soll die chinesische Fußball-Nationalmannschaft zur WM-Endrunde 2018 in Russland führen. Der chinesische Verband (CFA) ernannte den 68-Jährigen am Samstag zum Nachfolger des entlassenen Trainers Gao Hongbo. Die Auswahl des bevölkerungsreichsten Landes der Erde, die lediglich 2002 bei einer WM vertreten war, ist im Kampf um einen Startplatz in Russland nach Niederlagen gegen Syrien und Usbekistan deutlich im Hintertreffen.

Lippi, der Italien 2006 in Deutschland zum vierten WM-Triumph geführt hatte, genießt in China aufgrund seiner Erfolge mit dem nationalen Spitzenklub Guangzhou Evergrande zwischen 2012 und 2014 einen hervorragenden Ruf. Erst im vergangenen Monat hatte der Coach in Guangzhou einen neuen Vertrag als Trainer ab Januar 2017 unterzeichnet. Von diesem wurde er nun im Interesse des Nationalteams entbunden.

Bielefeld-Chef rechtfertigt Aus für Trainer Rehm

Notbremse auf der Alm: Nach nur 124 Tagen hat Zweitligist Arminia Bielefeld das Kapitel Rüdiger Rehm beendet und sich vom erst im Juni mit großen Hoffnungen verpflichteten Trainer getrennt. 15 Stunden nach der 0:4-Pleite bei Fortuna Düsseldorf und dem zwischenzeitlichen Sturz ans Tabellenende zogen die in zehn Ligaspielen sieglosen Ostwestfalen die Konsequenzen aus dem kapitalen Fehlstart.

"Die Trennung ist uns nicht leicht gefallen. Rehm und Co-Trainer Mike Krannich haben sich seit ihrem Amtsbeginn voll und ganz in den Dienst des Klubs gestellt. Leider ist der erhoffte sportliche Erfolg ausgeblieben. Als Resultat der zuletzt enttäuschenden Entwicklungen sahen wir uns gezwungen zu handeln", sagte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi. Vorerst wird die Mannschaft vom bisherigen Assistenten Carsten Rump trainiert.

Der 37 Jahre alte Rehm, der zuvor beim Drittligisten Sonnenhof Großaspach mit bescheidenen Mitteln um den Aufstieg mitgespielt hatte, war am 20. Juni als Nachfolger des erfolgreichen Norbert Meier vorgestellt und mit einem Vertrag bis 2018 ausgestattet worden. "Ein Vereinswechsel kam für mich nur dann in Frage, wenn die sportliche Leitung zu hundert Prozent von meiner Arbeit überzeugt ist", hatte Rehm bei seiner Vorstellung gesagt, "dieses Gefühl hatte ich bei Arminia zu jeder Zeit." Nach nur fünf Punkten aus zehn Spielen war das Vertrauen frühzeitig aufgebraucht.

Iniesta-Verletzung überschattet Barca-Comeback

Barcelonas Kapitän Andres Iniesta (hier im Trikot der spanischen Nationalmannschaft)
Barcelonas Kapitän Andres Iniesta (hier im Trikot der spanischen Nationalmannschaft) © dpa | Peter Powell

Eine schwere Knieverletzung von Kapitän Andres Iniesta hat den späten Auswärtssieg des spanischen Meisters FC Barcelona beim FC Valencia überschattet. Beim 3:2 (1:0)-Erfolg der Katalanen wurde der spanische Welt- und Europameister am Sonnabend nach 14 Minuten unter Tränen vom Platz getragen.

Wie Barca vermeldete, hat sich der Weltmeister von 2010 einen Teilriss des Außenbandes sowie eine Kapselverletzung zugezogen und wird bis zu acht Wochen fehlen. Damit muss Trainer Luis Enrique wohl auch im Clásico am 3. Dezember gegen Real Madrid auf den 32 Jahre alten Mittelfeld-Regisseur verzichten. Iniesta hatte sein rechtes Knie bei einem harten Foul von Enzo Perez überstreckt.

Für Aufregung sorgte in dem Spiel eine Wasserflasche, die nach Messis zweitem Treffer aus der Valencia-Kurve in Richtung der jubelnden Gäste flog und den brasilianischen Nationalmannschaftskapitän Neymar sowie Suárez am Kopf traf. Beide sackten zu Boden, kamen jedoch ohne nennenswerte Blessuren davon.

Panne der Torlinientechnik bei Genua-Derby

Eine Panne der Torlinientechnik hat beim Derby zwischen Sampdoria Genua und dem FC Genua 1893 (2:1) in der italienischen Serie A zu einer mehrminütigen Spielunterbrechung geführt. Nach einem wuchtigen Kopfball von Sampdorias Verteidiger Matias Silvestre zeigte die Technik plötzlich ein Tor an, obwohl der Ball von der Latte zurück aufs Spielfeld gesprungen war.

Das Spiel lief zunächst einige Sekunden weiter, ehe der verwirrte Schiedsrichter Paolo Tagliavento die Begegnung mit einem Fingerzeig auf seine Uhr unterbrach und sich mit seinen Assistenten beriet. Warum Tagliaventos Uhr fälschlicherweise ein Tor angezeigt hatte, konnte jedoch auch in der Pause nicht geklärt werden. Das Spiel wurde schließlich beim Stand von 1:1 fortgesetzt.