Mit dem vierten Sieg seit Ligastart bricht Frankfurt einen Rekord und ist nun vorerst Tabellenführer. Gegen Nürnberg gab es ein knappes 2:1.

Nürnberg. Vier Spiele, vier Siege: Rekord-Aufsteiger Eintracht Frankfurt hat Rekordmeister FC Bayern München zumindest bis Sonnabend an der Bundesliga-Tabellenspitze abgelöst. Mit einem 2:1 (1:0) beim ebenfalls stark gestarteten 1. FC Nürnberg im Freitagsspiel übernahmen die Hessen bereits zum zweiten Mal in dieser Saison die Tabellenführung. Vier Minuten nach seiner Einwechslung traf der Österreicher Erwin Hoffer (25.) für das Team von Trainer Armin Veh. Den Sack zu machte dann der Japaner Takashi Inui mit seinem zweiten Saisontor nach genau einer Stunde. Damit feierte die Eintracht den besten Start in der Vereinsgeschichte. Der Treffer von Sebastian Polter (76.) kam zu spät für die Nürnberger, die nunmehr seit fünf Monaten auf einen Heimsieg warten.

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Einen Tag vor dem Schlagerspiel am Sonnabend zwischen dem FC Schalke 04 und dem ebenfalls noch verlustpunktfreien FC Bayern zeigten die Frankfurter vor 45.033 Zuschauern im Nürnberger Stadion eine bärenstarke Leistung. Meister Borussia Dortmund kommt da zum Heimspiel am Dienstag gerade recht und muss vielleicht zum Tabellenführer. Denn momentan hat die Eintracht drei Punkte Vorsprung vor den Bayern. Letztmals nach einem Erstliga-Spieltag standen die Frankfurter übrigens vor 13 Jahren an der Tabellenspitze. Erstmals in der 50-jährigen Bundesliga-Geschichte holte ein Aufsteiger vier Auftaktsiege.

Beide Trainer hatten ihre Anfangsformation nicht verändert. Club-Coach Dieter Hecking, seit 1004 Tagen im Amt, vertraute jener Elf, die in Gladbach 3:2 gewonnen hatte. Veh setzte auf das Team, welches sich zu Hause mit 3:2 gegen den Hamburger SV durchgesetzt hatte. Nach 13 Minuten gab es in der tollen Begegnung den ersten richtigen Aufreger. Hanno Ballitsch krachte in seinem 300. Bundesliga-Spiel mit Frankfurts Kapitän Pirmin Schwegler zusammen. Während Balitsch weitermachen konnte, wurde Schwegler mit einer Platzwunde am Kopf für Martin Lanig ausgewechselt. Nur wenig später musste Veh erneut wechseln. Für Olivier Occean, der mit einer Zerrung vom Platz humpelte, kam Hoffer.

Beide Teams spielten nach dem überzeugenden Bundesliga-Start mit breiter Brust – die Nürnberger hätten mit einem Sieg ebenfalls die Spitze stürmen können. Glück hatte Carlos Zambrao, dass er nach 18 Minuten nicht mit Gelb-Rot vom Feld musste. Der Peruaner, der für ein Foul an Pinola schon früh die Gelbe Karte sah, stoppte Tomas Pekhart kurz vor der Strafraumgrenze. Der fällige Freistoß brachte dem Club nichts ein.

Statt durch die Wechsel aus dem Konzept zu kommen, drehten die Frankfurter auf. Als die Hausherren in dem packenden Spiel nach einer Ecke nicht richtig klärten, traf Hoffer ins lange Eck. Dann hielt Eintracht-Keeper Kevin Trapp die Führung fest. Erst faustete er einen Pekhardt-Kopfball über die Latte, dann lenkte er einen Schuss des Japaners Hiroshi Kiyotake an den Pfosten.

Nach der Pause machte Gäste die Räume eng und standen in der Defensive gut. Und sie hatten das Glück des Tüchtigen. Nach einer Ecke klärte Sebastian Jung auf der Linie für seinen schon geschlagenen Torhüter. Danach ging es ganz, ganz schnell: Inui traf nach einem Konter aus gut 16 Metern. Die Nürnberger steckten nicht auf. Der Kopfball-Treffer von Polter nach einem Freistoß sorgte noch einmal für Spannung. Kurz vor dem Abpifff vergab Polter dann noch eine hundertprozentige Chance.