Wedeler Einrichtung beteiligt sich an Förderprogramm für Kitas der Krankenkasse

Wedel. Was ein Drache und gesunde Ernährung gemeinsam haben? Sie sind Teil einer Initiative der AOK zur Gesundheitsförderung von Kindern. Dabei setzt die Krankenkasse auf die Zusammenarbeit mit Kindergärten. Die reißen sich um das Programm „Fit und gesund in der Kita“, das sich über drei Jahre erstreckt. Denn während dieser Zeit werden alle Kita-Mitarbeiter intensiv und vor allem kostenlos geschult, die Einrichtung bekommt umfangreiches Material und Experten an die Seite gestellt. Das Programm sieht aber auch Infoabende für Eltern vor.

Die Kinder für die Themen zu begeistern, ist Jolinchens Job. Der kleine grüne Drache ist das Maskottchen der Kampagne. Wenn Jolinchen dank eines Helfers im Kostüm durch die Kita stapft oder als Handpuppe Geschichten erzählt, gibt es kein Halten mehr. Der Drache hat sofort die volle Aufmerksamkeit der Drei- bis Sechsjährigen. So wie in der Wedeler Kita der katholischen Gemeinde St. Marien.

Zusammen mit 19 weiteren Einrichtungen hatten sich das Wedeler Kindergarten-Team für das Programm beworben. Am Ende entschied das Los. Vor kurzem startete dann das Projekt. Die Sportwissenschaftlerin und Ernährungsberaterin Saskia Voigtsberger schulte die 15 Erzieherinnen während eines eintägigen Workshops. „Gerade in jungen Jahren werden wichtige Weichen gestellt“, sagt sie. Die Erzieherinnen seien gute und große Vorbilder für die Kinder. Deshalb setze das Programm hier an. Kita-Chefin Anja Nawrot gefällt dieser Ansatz sehr: „Alle Erzieher sind auf einem Stand. Alle leben das Gleiche.“ Sonst sei oft eine Pädagogin im Haus Spezialistin für ein Thema und müsse die Informationen dann erst an die Anderen herantragen. „Die Gesundheit der Kinder hat für die AOK eine ganz besondere Bedeutung. Denn unsere Krankenkasse versichert jedes dritte Kind in Deutschland und trägt damit eine große Vorsorgeverantwortung“, erklärt Alf Jark als Regionalleiter der AOK das Präventionsprojekt.

Kita-Leiterin: Manche Kinder wissen nicht, was eine Mohrrübe ist

Dass es um die Gesundheit der Heranwachsenden schlechter steht als früher und solche Initiativen dringend nötig sind, bekräftigt Nawrot. Bewegung, Motorik und gesunde Ernährung: All das seien wichtige Themen, die die Kita bereits vor dem Programm auf der Agenda hatte. „Die Kinder bekommen einfach nicht mehr so viel von Zuhause aus mit“, berichtet sie. Manche könnten mit einer Mohrrübe überhaupt nichts anfangen. In der Einrichtung, die 90Kinder betreut, hat man darauf reagiert, und die Essensversorgung umgestellt. Die übernimmt nun der Kindergarten, damit alle eine ausgewogene Mahlzeit bekommen und sich gesund ernähren. „Es muss immer mehr Erziehungsarbeit über die Kita geleistet werden“, sagt Nawrot. Umso mehr freut sie sich über die Hilfe von Voigtsberger und Jolinchen, die die Kinder unter anderem mit Geschichten über das „Gesund-und-lecker-Land“, den „Fitmach-Dschungel“ und die Insel „Fühl mich gut“ spielerisch aufklären.

Im Kreis Pinneberg ist die Kita St. Marien an der Feldstraße laut Brigitte Glismann von der AOK Nord West die einzige Einrichtung, die derzeit an dem Programm teilnehmen kann. Allerdings beginnt im Herbst wieder eine neue Bewerbungsrunde. Acht Kindergärten haben dann die Chance ins Programm einzusteigen. Weitere Informationen dazu gibt’s von Voigtsberger unter Telefon 04821/60827314 oder im Internet auf www.jolinchenkids.de.