Pontonstütze gab am Sonnabend im Helgoländer Südhafen nach. Schaden soll bei 1,5 Millionen Euro liegen

Helgoland. Ein Millionenschaden ist bei einem Unfall im neuen Offshore-Hafen der Insel Helgoland entstanden. Dort stürzte am Sonnabendnachmittag ein Bagger, der einen Spezialbohrer trug, von einem Ponton in die Nordsee. Menschen wurden nicht verletzt. Wie es zu diesem folgenschweren Malheur kommen konnte, muss noch ermittelt werden. Dies obliegt jetzt der Wasserschutzpolizei.

Helgolands Wehrführer Heiko Ederleh arbeitete in der Nähe des Unfallorts. Im Südhafen finden seinen Angaben zufolge derzeit Sanierungsarbeiten statt. Der Spezialbohrer wurde benötigt, um Löcher für die vorgesehene Spundwand zu bohren. Das Gerät stand auf einem Bagger, der wiederum, wie weitere Ausrüstungsgegenstände, auf einem Ponton postiert war.

„Der Ponton war mit vier Stützen verankert“, erläutert Ederleh. Aus völlig unbekannten Gründen habe eine der Stützen nachgegeben. Ob diese eingeknickt oder durchgebrochen sei, ist nicht bekannt. Fakt ist jedoch, dass der Ponton auf diese Weise in starke Schräglage geriet. Dadurch kam der Bagger mitsamt Bohrer ins Rutschen.

Das Gerät durchbrach einen Absperrzaun, stürzte ins Hafenbecken und versank sofort. „Jetzt werden sich die Firmen zusammensetzen und entscheiden müssen, wie eine Bergung erfolgen kann“, erläutert Ederleh. Die Feuerwehr selbst könne eine Bergung nicht vornehmen. Bagger und Bohrer würden zusammen 100 Tonnen wiegen, so der Wehrführer weiter. Daher verfüge die Wehr nicht über das entsprechende technische Gerät, um die versunkenen Ausrüstungsgegenstände aus dem Wasser ziehen zu können.

Ederleh vermutet, dass für eine Bergung ein spezieller Schwimmkran angefordert werden muss. Dieser könne aufgrund eines prognostizierten Sturms vermutlich erst in einigen Tagen die Insel erreichen. Dann müssten Taucher ins Wasser gehen, um Stahltrossen am gesunkenen Gerät anbringen zu können.

Laut dem Wehrführer ist das Spezialgerät nach einigen Tagen unter Wasser vermutlich zerstört. Er beziffert den entstandenen Schaden auf 1,5 Millionen Euro. Die Sanierungsarbeiten im Bereich des Hafens würden sich aufgrund des Vorfalls erheblich verzögern, weil höchstwahrscheinlich neues Gerät angefordert werden müsse.

Bei dem Vorfall lief auch Hydrauliköl ins Meer. Dieses konnte jedoch innerhalb kürzester Zeit durch ein Spezialschiff des Wasser- und Schifffahrtamtes aufgenommen werden, sodass ein Umweltschaden nicht entstand.