Auf der neuen Wolfsmeile im Wildpark Eekholt gibt es für die Besucher alle Informationen rund um das Wildtier

Den Wolf gibt es im Wildpark Eekholt jetzt zum Anfassen. Das Tier in der Wolfshütte ist zwar ausgestopft, hat aber bis vor zwei Jahren noch gelebt – und zwar im Kreis Stormarn. Dort wurde es überfahren, dann ausgestopft. Jetzt wird es als einer der Höhepunkte auf der kürzlich eröffneten Wolfsmeile im Wildpark Eekholt gezeigt. Tatsächlich ist das Tier ein Beweis dafür, dass es den Wolf bei uns wieder gibt.

Im Kreis Segeberg beispielsweise lebt derzeit ein Wolf, ob er dort heimisch ist oder wird, muss sich herausstellen. Im Großraum Segeberg, also vermutlich irgendwo im Segeberger Forst, streift das Tier umher.

„Noch durchwandern die meisten Wölfe Schleswig-Holstein, um nach Dänemark zu gelangen“, sagt Wolf-Gunthram von Schenck, Geschäftsführer des auch von vielen Besuchern aus dem Kreis Pinneberg frequentierten Wildparks und „Leitwolf“ der 38 in Schleswig-Holstein ehrenamtlich tätigen Wolfsberater. „Aber es ist nicht auszuschließen, dass hier irgendwann auch ein Wolfsrudel ansässig sein wird.“

Fest steht: Nirgends in Schleswig-Holstein können sich Interessierte so ausgiebig über Wölfe informieren, wie im Wildpark Eekholt. Hier wird demonstriert, wie Wölfe und Menschen möglichst konfliktfrei zusammenleben können. Der Wildpark wurde schon 2011 von der Landesregierung zum Wolfsinformationszentrum Schleswig-Holstein ernannt. Hier werden Präventivmaßnahmen geplant und Wolfsbetreuer ausgebildet. Sehr wichtig wird die Öffentlichkeitsarbeit genommen. Denn auf diese Weise sollen die Schleswig-Holsteiner auf die Anwesenheit von Wölfen vorbereitet und gleichzeitig Ängste und Vorurteile abgebaut werden. Seit 2012 gibt es im Park ein neues, sehr großzügiges Wolfsgehege, in dem die Tiere in naturnah gestalteter Umgebung aus nächster Nähe beobachtet werden können.

An neun Stationen können sich die Besucher über den Wolf informieren

Mit großzügiger Unterstützung des Fördervereins Wildpark Eekholt, verschiedener Fonds, Stiftungen und Unternehmen wurde die rund 150.000 Euro teure Wolfsmeile eingerichtet. An insgesamt neun Stationen können sich die Besucher über den Wolf informieren. In der Wolfshütte, abgesehen von den beiden Wolfsgehegen das Herzstück der Wolfsmeile, erfahren die Besucher viel über die Biologie des Tieres.

Zum Beispiel wird hier auch Rotkäppchens Frage beantwortet: Der Wolf hat so große Ohren, weil er mit diesen das Heulen seiner Artgenossen auf eine Entfernung bis 9,6 Kilometern hören kann. Seine besonderen Augen ermöglichen ihm das Sehen bei Nacht.

Auf die Wolfsfigur im Märchen wird tatsächlich hingewiesen. Im „Eekholter Märchenbuch“ am Wegesrand werden Märchen und andere Geschichten mit guten und bösen Wölfen dargestellt. „Rotkäppchen“ sowie „Der Wolf und die sieben Geißlein“ einerseits, „Das Dschungelbuch“ und „Peter und der Wolf“ andererseits. Von der Wolfshütte aus kann das neue Wolfsgehege übrigens auch bei Regen eingesehen werden: Große Glasscheiben trennen Menschen und Wölfe.

Eekholt-Geschäftsführer von Schenck verspürt steigendes Interesse an diesem Thema. Immer mehr Hinweise und Fotos von Wölfen gehen bei ihm ein. Nicht immer handelt es sich tatsächlich um Wölfe, aber meistens stimmen die Angaben. 69 überfahrene Wölfe in Deutschland, vier davon in Schleswig-Holstein – zuletzt am 10.März bei Bordesholm – sind für ihn deutliche Hinweise, dass Wölfe in Deutschland heimisch geworden sind. Am 13. März wurde der Kreis Herzogtum Lauenburg als „Wolfsgebiet“ ausgewiesen. Dort erhalten Nutztierhalter eine Förderung des Landes für Herdenschutzmaßnahmen.

Wer glaubt, einen Wolf gesichtet zu haben, kann sich jederzeit unter der Hotline 0174/633 03 35 an das Wolfsinformationszentrum in Eekholt wenden.