Energieeffizienz ist nicht nur ein Thema für Hausbesitzer. Auch Mieter können eine Menge Geld sparen, wenn es ums Heizen geht.

Es wird Winter, der Mensch braucht Wärme. Doch leider ist das Beheizen unserer Behausungen mittlerweile empfindlich teuer geworden. Mehr als einen Euro pro Quadratmeter bezahlt ein Mieter nach Angaben der Verbraucherzentrale im Durchschnitt jeden Monat für Heizung und Warmwasser. Wärme hat damit den größten Anteil an den Betriebskosten. Vor allem die Heizkosten gelten längst als "zweite Miete", die die Finanzen vieler Bürger immer stärker belastet.

Oft haben Mieter keine Möglichkeit, die Kosten für Heizung und Warmwasser durch teure Energiesparinvestitionen zu senken. Wärmedämmung, Wärmeschutzfenster oder eine moderne Heizung inklusive Warmwasserbereitung sind Sache des Hausbesitzers und können nur in Ausnahmefällen eingefordert werden.

Dennoch können auch Nicht-Wohnungsbesitzer eine ganze Reihe von Dingen tun, um Energie und Geld zu sparen. Zum Beispiel, indem sie es vermeiden, Räume über Bedarf zu heizen. "Wer nur so viel heizt, wie er wirklich benötigt, kann seine Heizkosten deutlich senken", erklärt Christian Stolte, Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude bei der Deutsche Energie-Agentur (dena) in Berlin. "Jedes Grad weniger spart Geld und Energie. Eine Absenkung der Raumtemperatur um nur ein Grad bringt bereits sechs Prozent Energieeinsparung."

Als optimal für Wohnräume gelten Temperaturen um die 20 Grad, nachts sollte man um etwa vier Grad reduzieren. Um dies selbst kontrollieren zu können, raten Experten, sich ein Thermometer für die Innenräume anzuschaffen. Birgit Holfert, Energiereferentin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V., sagt: "Gerade wenn wir uns länger in beheizten Räumen aufhalten, verlieren wir schnell das Gefühl dafür, wie viel Wärme wir wirklich benötigen."

Beim Heizen sollte man darauf achten, dass eine gewisse Grundwärme gehalten wird. So ist es wenig sinnvoll, sich im Winter in gut beheizten Räumen aufzuhalten, während im Rest der Wohnung die Heizungen abgedreht sind. Damit spart man nur scheinbar Energie, denn tatsächlich strömt die Wärme über Wände und offene Türen dennoch in die kälteren Teile. "Im Grunde fungiert in so einem Setting ein einzelner Heizkörper als Wärmequelle für den gesamten Wohnraum", sagt Birgit Holfert. Kühlen Wände zu sehr ab, erhöht sich zudem das Risiko der Schimmelbildung. "An kalten Flächen kann der Wasserdampf der Luft kondensieren. Diese Gefahr droht besonders in Schlafräumen, da man nachts relativ viel Wasser verliert", so Christian Stolte von der dena.

Dabei ist die gleichmäßige Beheizung der eigenen vier Wände gar nicht so schwer, zumal jede moderne Heizung über Thermostatventile verfügt, die es ermöglichen, eine gewünschte Raumtemperatur vorzugeben. Je nach erreichter Umgebungswärme regelt ein Sensor im Ventil die vom Heizkörper abgegebene Wärme. Ein sehr einfaches Vorgehen, möchte man meinen. Trotzdem, so beobachtet Birgit Holfert immer wieder, haben viele Mieter offenbar verlernt, mit der eigentlich einfachen Technik umzugehen. "Ich höre ganz oft von Fällen, in denen Heizkörper dauerhaft auf höchster Stufe laufen, einfach weil das Prinzip der Temperaturregelung nicht verstanden wurde." Was natürlich für massiv erhöhte Heizkosten sorgt.

Wer noch mehr Kontrolle über den Wärmehaushalt seiner Wohnung haben möchte, kann sich programmierbare Thermostatventile zulegen. Diese können so eingestellt werden, dass die Temperatur automatisch zu bestimmten Zeiten erhöht oder abgesenkt wird - auch in einzelnen Räumen. So ist es zum Beispiel im Schlafzimmer schön warm, wenn man morgens aufsteht, oder abends in der Küche bereits gemütlich, wenn man nach Hause kommt. Nachts und während der Abwesenheit arbeitet die Heizung jedoch auf Sparflamme. Solche Thermostate kann der Mieter recht einfach selbst montieren oder aber durch einen Fachmann anbringen lassen.

Das Prinzip der programmierten Wärme funktioniert jedoch nicht nur beim Heizen, sondern auch beim Verbrauch von warmem Wasser. Mit Thermostatarmaturen, die man an Waschbecken oder Duschen anbringen kann, wird das Wasser schon vor dem Aufdrehen des Wasserhahns auf eine ideale Temperatur vorgemischt. So erreicht man beim Duschen schnell die richtige Wärme, ohne unnötig heißes oder kaltes Wasser beim Vorregeln zu verschwenden - was zugleich Geld spart. Sogenannte Perlatoren oder Strahlregler sorgen zudem dafür, dass auch während des Duschens oder Händewaschens nicht unnötig viel Wasser verbraucht wird. Das fließende Wasser wird hierzu zerstäubt und mit kleinen Luftbläschen angereichert: So bleibt die Wasserverteilung gleich, während sich der Verbrauch aber reduziert.

Doch woher weiß der Mieter eigentlich, welche Maßnahmen er im Einzelfall selbst durchführen kann und für welche stattdessen der Vermieter zuständig ist? "Zunächst einmal gilt die Faustregel: Was man selbst mit wenig Aufwand wieder rückbauen kann, ist zulässig", klärt Birgit Holfert von der Verbraucherzentrale auf. Aufwendigere Umbauten, die auch einen Eingriff in das Objekt darstellen wie die Dämmung von Wänden, der Austausch von Fenstern oder Heizungsanlagen sind generell Sache des Wohnungsbesitzers.