Berlin/Hamburg. Die Gala zur Verleihung der “Sterne des Sports“ nutzt die Kanzlerin zu Statements in der Flüchtlingskrise. Preis für Hamburger Projekt.
Eigentlich wollte sie lediglich die Preisträger des Ehrenamts-Wettbewerbs "Sterne des Sports" küren, doch die Veranstaltung in Berlin geriet dann doch zum großen Forum für aktuelle Fragen zur Flüchtlingskrise. Und so betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstagvormittag noch einmal, wie wichtig es sei, in der entsprechenden Debatte das "Maß und die Mitte zu finden".
Und auch dies sagte die CDU-Chefin im Podiumsgespräch mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein und DOSB-Präsident Alfons Hörmann: "Dass wir die Zahl der Flüchtlinge spürbar reduzieren müssen, daran arbeiten wir." Bei dem Vorhaben, die Schutzsuchenden erfolgreich zu integrieren, sei sie weiterhin guter Dinge, betonte Merkel: "Ich glaube nach wie vor, dass wir das schaffen können."
Eine zentrale Aufgabe komme in diesem Sinne dem Sport in den Vereinen zu, was auch Hörmann so sieht. "Der Sport spricht alle Sprachen", sagte der DOSB-Chef im Hinblick auf sprachliche Integration von Flüchtlingen. Über den Sport sei ein "zielgerichtetes, dauerhaftes Miteinander" möglich.
Applaus für Merkel bei der Gala:
Publikumspreis geht nach Wilhelmsburg
Geschafft zum Publikumspreis hat es derweil die Wilhelmsburger Initiative "Sport ohne Grenzen". Das Projekt, aus dem unter anderem das Zweitliga-Basketballteam der Hamburg Towers hervorging, setzte sich gegen die finale Konkurrenz aus Plettenberg (NRW) und Todtglüsing (Kreis Harburg) durch. „Sport ohne Grenzen“ hat sich seit Gründung im Jahr 2006 mit offenen Sportangeboten für Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt Basketball einen Namen gemacht.
Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis „Großer Stern des Sports“ in Gold ging an den VfL Bad Wildungen. Der Verein aus Hessen erhielt die Auszeichnung für seine integrative Arbeit mit Flüchtlingen und Asylsuchenden. „Diese Arbeit muss ans Tageslicht, damit die Menschen sie sehen und sie in der Gesellschaft anerkannt wird“, sagte Merkel. Insgesamt waren 17 besonders sozial engagierte Vereine aus ganz Deutschland für den seit 2004 vergebenen Preis nominiert. Der Publikums-Preis wurde in diesem Jahr erstmals verliehen. Zur Abstimmung hatten ARD-„Morgenmagazin“ und die "Sportschau" aufgerufen.
jd