Ministerpräsident begründet Rückkehr-Plan schriftlich: “Die Anteilnahme hat mich bestärkt.“ Vorerst muss er in der Reha bleiben. Sehen Sie Bilder des Ministerpräsidenten.

Hamburg. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hat gestern Abend seine Rückkehr in die Politik angekündigt. Der CDU-Politiker, der am Neujahrstag einen Skiunfall hatte, bei dem eine 41 Jahre alte Frau starb, will bei der Landtagswahl am 30. August wieder als Spitzenkandidat seiner Partei ins Rennen gehen.

Althaus schrieb seine Erklärung in einer Reha-Klinik am Bodensee, wo er sich derzeit von einem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholt. Wörtlich heißt es in dem Brief: "Ich kandidiere am 14. März für Platz 1 der Landesliste meiner Partei, der CDU Thüringen. Ich bin bereit, weitere fünf Jahre Verantwortung als Ministerpräsident für den schönen und erfolgreichen Freistaat Thüringen zu übernehmen. Diese Entscheidung habe ich nach Gesprächen mit meiner Familie und sehr vielen Freunden, nach ausführlicher Beratung mit meinen Ärzten und nach dem Abschluss des strafrechtlichen Verfahrens getroffen." Weiter schrieb der Ministerpräsident: "Die Solidarität, die Anteilnahme und alle Zeichen der Verbundenheit haben mir in den letzten Wochen sehr gut getan. Sie haben mich in meiner Entscheidung bestärkt." Die Erklärung endet mit den Worten: "Ich trete an."

Althaus will mit der Erklärung wochenlange Spekulationen um seine politische Zukunft beenden. Erst am Dienstagabend war er wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 33 300 Euro und zu Schadenersatz von 5000 Euro verurteilt worden.

Auch formal steht der Kandidatur offenbar nichts im Wege. CDU-Landesgeschäftsführer Andreas Minschke sagte, es gebe eine Unterschrift von Althaus unter einer Erklärung, für die Landesliste auch in Abwesenheit zu kandidieren. Minschke sagte, er gehe nicht davon aus, dass Althaus bei der Kandidatenkür in gut einer Woche selbst dabei sein kann. "Er ist noch krank."

Der Thüringer CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring sagte, Althaus habe Klarheit um seine politische Zukunft geschaffen. "Damit dokumentiert Althaus nun auch gegenüber der Öffentlichkeit, dass er für die Union in den Landtagswahlkampf ziehen möchte", sagte Mohring. Damit werde vielen Spekulationen der vergangenen Tage das Wasser abgegraben.