Von Beruf ist er Angestellter der Sparkasse Harburg-Buxtehude, ehrenamtlich ist er Bürgermeister von Kakenstorf und sportlich ist er Schütze mit Pfeil und Bogen aus Leidenschaft.

Kakenstorf. Heiko Knüppel vom 1. BSC Nordheide im SV Trelde-Kakenstorf hat sich am häufigsten als Bogenschütze für deutsche Meisterschaften qualifiziert. Bei den nationalen Hallenmeisterschaften in Biberach hat es der Kakenstorfer nach 34 Jahren wieder aufs Treppchen geschafft. Heiko Knüppel wurde mit 564 Ringen von 600 möglichen Dritter, nur um einen Ring weniger als der neue Meister Uwe Birkenmaier (Ravensburg) und Vizemeister Jürgen Uhlmann (Schwieberdingen), die beide 565 Ringe erzielten. Das Abendblatt sprach mit dem Bronzemedaillen-Gewinner in der Altersklasse.

Hamburger Abendblatt:

Herr Knüppel, nur um einen Ring den Titel verfehlt, was haben Sie mit den letzten Pfeilen getroffen?

Heiko Knüppel:

Eine Zehn, eine Acht und eine Neun.

Aber dann hätten Sie statt der Acht ins Gold, also die Zehn, treffen müssen und wären deutscher Meister geworden.

Knüppel:

Ja, so einfach wäre das gewesen. Aber ich wusste das nicht. Dabei wollte es der Zufall, dass ich mit dem Sieger und Vizemeister auf eine Scheibe geschossen habe. Zwischenergebnisse will ich nie wissen. Wahrscheinlich wäre ich zu nervös geworden.

Wollen Sie sagen, Sie haben fast vier Stunden lang mit ihren härtesten Konkurrenten die 60 Pfeile auf die 18 Meter entfernte Scheibe abgezogen, und nicht erkannt, dass Ihr um den Titel kämpft?

Knüppel:

Knüppel:

Genau weiß ich das nicht. Es waren mehr als 50, aber weniger als 60.

Erinnerungen an Ihre erste DM?

Knüppel:

Als sei es gestern gewesen. Das war in Zeven. Ich war damals 16, mein Vater hat mich hingefahren, in der Jugendklasse bin ich Neunter geworden.

Haben Sie es jetzt, 45 Jahre später, das erste Mal aufs Treppchen geschafft?

Knüppel:

Nein, ein einziges Mal habe ich ganz oben gestanden. In der Juniorenklasse war Kakenstorf 1981 deutscher Mannschaftsmeister.

Was hält einen Mann, der neben Beruf und Feierabend-Bürgermeister genug um die Ohren hat, über Jahrzehnte beim Bogenschießen?

Knüppel:

Man kann dem Stress für ein, zwei Stunden entfliehen. Wenn ich den Bogen in die Hand nehme, bin ich ganz bei mir, alles andere ist weg.