Sportvereine und Stadtverwaltung ringen um den richtigen Standort für den dringend benötigten Sportplatz. Größtes Problem bleibt der Lärmschutz

Buchholz. Im Grundsatz sind sich alle einig: Buchholz braucht einen weiteren Kunstrasenplatz. Nur über den Standort herrscht noch keine Klarheit. Die Arbeitsgemeinschaft der Buchholzer Sportvereine, kurz ARGE Sport, hatte zwölf mögliche Standorte vorgeschlagen, die von der Verwaltung untersucht worden waren. Am Ende blieben zwei übrig: an der Grundschule Steinbeck und am Sportzentrum am Holzweg. Für den Standort Steinbeck hatte sich auch der Ortsrat ausgesprochen.

Ein Garten- und Landschaftsarchitekt hatte im Auftrag der Stadt die Kosten für einen neuen Kunstrasenplatz in Steinbeck ermittelt: Der Platz würde 676.000 Euro kosten. Die Verwaltung rechnet aber weitere 123.000 Euro zum Beispiel für weitere Stellplätze, Umbau der Zufahrt, Entwässerung, Lagerplatz für Vereine und Stromanschluss hinzu, sodass 800.000 Euro zusammenkommen. Nicht eingerechnet sind dabei Kosten für weitere Umkleideräume und Sanitäranlagen, die gebaut werden müssten. Die Verwaltung hat ermittelt, dass die vorhandenen Umkleiden an der Sporthalle der Steinbecker Schule für beide Sportstätten nicht ausreichen würden. Zudem wäre der Platz selbst nur in der Mindestgröße von 55 mal 90 Metern, nicht in der Normgröße 68 mal 105 Meter realisierbar. Die hohen Baukosten selbst entstünden aufgrund der Hanglage am vorgesehenen Standort, das Gelände müsste zunächst geebnet werden.

Die Verwaltung hat daher geprüft, ob der Bau eines neuen Kunstrasenplatzes auch am Sportzentrum am Holzweg, vor der Nordheidehalle, möglich wäre. Genauer, ob dann ein Platz in Normgröße mit Tribüne zu den gleichen Kosten gebaut werden könnte. Dabei stießen sie auf neue Probleme: Ein für diesen Standort erstelltes Lärmgutachten brachte zutage, dass ein Kunstrasenplatz an dieser Stelle nur eingeschränkt nutzbar wäre: Training bis 22 Uhr und Punktspiele nur bis 20 Uhr, sonntags maximal zwei Spiele außerhalb der Ruhezeiten (13 bis 15 Uhr).

Die ARGE Sport will dennoch diesen Standort weiter verfolgen. In einer Stellungnahme teilt die ARGE mit, dass dieser Platz auch im ISEK-Verfahren als gut geeignet und sinnvoll bezeichnet worden sei, von möglichen Beschränkungen aufgrund von Lärmschutz sei keine Rede gewesen. „Es gibt keine Wohnbebauung in der Nachbarschaft. Das Gelände ist im Flächennutzungsplan als Sportgelände ausgewiesen. Etwaig störender Lärm ist eher von den angrenzenden Bahnstrecken zu erwarten“, schreibt die ARGE.

Ganz so einfach ist es nicht: Wie Stadt-Sprecher Heinrich Helms erläutert, liegen zwar Wohnhäuser auf der anderen Straßenseite der Bendestorfer Straße. Zu berücksichtigen sei, dass sich der Lärm von Straße, Bahn und Skateranlage zusammen mit dem Lärm eines Kunstrasenplatzes weiter aufsummieren würde. Es werde daher jetzt geprüft, welche Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden könnten, um den Platz uneingeschränkt nutzen zu können. „Wir hatten die Prüfung von Lärmschutz angeregt“, sagt Norbert Vietheer von der ARGE. „Aber selbst eine eingeschränkte Nutzung wäre immer noch besser als gar keine Lösung.“

Der Bedarf für einen Kunstrasenplatz entstand durch den Neubau des Gymnasiums am Kattenberge. Ein bestehender Kunstrasenplatz liegt an der Wiesenschule. Hier läuft derzeit ein Gerichtsverfahren um die Nutzungszeiten. Auf Kunstrasen spielen vor allem die Buchholzer Fußballer.