Gemeinde Rosengarten will die Einkommensstufen für die Berechnung neu ordnen

Nenndorf. Eltern in der Gemeinde Rosengarten müssen voraussichtlich höhere Beiträge für die Kinderbetreuung zahlen. Die Verwaltung der Gemeinde Rosengarten hat in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kinderbetreuung, Schule und Kultur angekündigt, die Einkommensstufen, nach denen sich die Gebühren richten, neu ordnen zu wollen.

Die Gemeinde muss jedes Jahr viel Geld für die Kinderbetreuung aufbringen. 2013 investierte die Gemeinde 1,35 Millionen Euro. „Eine stolze Summe“, sagte Jörn Klein, Leiter der Ordnungsabteilung in der Gemeinde. Mit dem Geld wird nur der laufende Betrieb aufrecht gehalten. In dem Betrag sind noch nicht einmal die Kita-Neubauten in Klecken und Iddensen enthalten. Lediglich 30 Prozent der Kosten decken die Elternbeiträge ab.

Die Eltern zahlen zwischen 143 Euro und 370 Euro pro Monat für eine ganztägige Betreuung an fünf Tagen in der Woche. Mit diesen Elternbeiträgen liegt Rosengarten schon jetzt im oberen Drittel. Nur in Buchholz, Neu Wulmstorf und Hollenstedt sind die Gebühren für die Unterbringung in Krippengruppen deutlich höher. Die Beiträge richten sich nach den unterschiedlichen Einkommensstufen. Die meisten Eltern in Rosengarten, rund 74 Prozent, gehören der höchsten Einkommensstufe an. Die Verwaltung führt das auf die steigenden Einkommen in den vergangenen Jahren und die Doppel-Verdiener in den Familien zurück.

Die Gemeindeverwaltung empfiehlt, die Gebührenstruktur zu überdenken, etwa zusätzliche Einkommensstufen aufzusatteln und die Gebühren für geringer Verdienende abzusenken. „So können wir die Gebühren gerechter verteilen“, sagte Dirk Seidler, Bürgermeister der Gemeinde. Was darauf folgte, war vehementer Protest in der Sitzung. „Das ist schlichtweg der falsche Weg. Die finanzielle Belastung ist schon jetzt hoch genug“, sagte ein Vater von drei Kindern. Er gab an, pro Monat zeitweise 650 Euro für die Betreuung seiner Kinder gezahlt zu haben. „Ich bin nicht der Geldgeber der Nation.“ Er warf der Verwaltung vor, Jahrzehnte lang zu wenig für die Kinderbetreuung unternommen zu haben. „Wenn die Gemeinde familienfreundlich sein will, sollte sich sich eher fragen, wie sie Eltern entlasten können“, sagte er.

Auch Katja Lieber, Koordinatorin des Bündnisses für Familie, das im Juni gegründet werden soll, warf sich für die Eltern in die Bresche und appellierte an die Verwaltung, moderate Beiträge einzuführen. „Das ist nicht unerheblich, um Familien in die Gemeinde zu locken“, sagte sie.

Doch Bürgermeister Dirk Seidler führte die angespannte Haushaltslage an. Er wies auf die roten Zahlen in Folge steigender Flüchtlingszahlen und der erhöhten Kreisumlage hin und machte kaum Hoffnung auf Gebührenabsenkung. „Wenn Eltern entlastet werden möchten, wird irgendjemand anderes für die Entlastung zahlen müssen“, sagte Seidler.