Kulturausschuss heißt im Geheimen das Betriebskonzept für das Tunnel-Café Mytoro für gut

Harburg. Der Kulturausschuss der Harburger Bezirksversammlung hat nach Informationen des Abendblattes am Donnerstagabend in nicht öffentlicher Beratung das neue Konzept zum Betrieb des wirtschaftlich angeschlagenen Galeriecafés Mytoro für gut geheißen. Harburgs Kulturpolitiker zeigen sich damit einverstanden, den zukünftigen neuen Betreiber Kunstverein Gloriatunnel Harburg mit Sondermitteln des Bezirks in Höhe von 20.000 Euro zu fördern.

Nähere Details würden erst nach der Sitzung des Hauptausschusses am 14. April öffentlich gemacht, hieß es am Freitag aus dem Bezirksamt. Kein Geheimnis ist, dass der Kunstverein Gloriatunnel von jährlichen Kosten für Café und Ausstellungsbetrieb in Höhe von 55.000 Euro ausgeht. Mehr als 20.000 Euro will er mit Veranstaltungen und Spenden einnehmen.

In dem Kunstverein Gloriatunnel haben sich mehrere Geschäftsleute aus Harburg zusammengetan. Darunter sind Oliver Baur und Peter Stelljes von dem Unternehmen Optonaval, das die viel beachtete Beleuchtung des so genannten Gloriatunnels zwischen Lüneburger Straße und Seeveplatz geschaffen hat. Auch der Geschäftsführer des Planungsbüros Stein Plan + Werk zählt dazu. Der Kunstverein wird den Künstler Toro als Betreiber des Galeriecafés ablösen, der in Zukunft allein für die künstlerische Leitung zuständig sein wird.

Das Konzept setzt offenbar auf den Wechsel des Vertragspartners. Die Rechtsform des Vereins biete dem neuen Partner des Bezirksamtes neues Potenzial bei der Akquise von Spenden

Auf Wunsch der Fraktionen neue Liberale, Die Grünen und Die Linke kommt es während des Berichts der Verwaltung im Kulturausschuss doch zu einer öffentlichen Aussprache, bei der Details zu dem Betriebskonzept unerwähnt bleiben mussten. Dabei werden unterschiedliche Auffassungen darüber deutlich, ob sich das Café mit Ausstellungsbetrieb jemals ohne Zuschüsse des Bezirkes wirtschaftlich betreiben lasse.

„Es sind gestandene Kaufleute. Ich bin davon überzeugt, dass sie in kürzester Zeit die Dinge so ordnen, dass wir uns im nächsten Jahr nicht mehr mit Sondermitteln für den Verein beschäftigen müssen“, sagt der Ausschussvorsitzende Ralf-Dieter Fischer (CDU).

Barbara Lewy (Neue Liberale) und Heinke Ehlers (Grüne) dagegen halten einen Kulturbetrieb im Gloriatunnel ohne öffentliche Zuschüsse für nicht möglich. Sie fordern, jetzt schon zusätzliche Fördermittel zu erschließen, um den Betrieb langfristig zu sichern.

Das Galeriecafé gilt als gelungener Versuch, dass Menschen den Gloriatunnel nicht mehr als Angstraum empfinden. Es geht auf eine Idee der IBA Hamburg zurück.