Orlando im US-Bundesstaat Florida, 12. Juni 2016: Im Nachtclub Pulse tötet ein Geiselnehmer 49 Menschen. Der Club gilt als Treffpunkt für LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual And Transgender). Für sie war er Rückzugsort und Zufluchtsstätte. Das schlimmste Attentat der USA seit 9/11 erschütterte die Menschen auf der ganzen Welt. Die AIDS-Seelsorge Hamburg will jetzt ein Zeichen setzen – für Solidarität und gegen Angst, Homophobie und Hassgewalt. Queere Chöre, Ensembles und Solokünstler geben dafür an diesem Freitag ein Konzert unter dem Motto „Sing Out Proud!“.

„Wir wollen betonen, dass man sich trotz Angst und Gewalt nicht verstecken darf“, sagt Ulrike Lachmann, Leiterin des Chores Miss Klang und Organisatorin des Konzertes. Nach einem Auftritt in Köln haben die Chorfrauen vom Attentat in Orlando erfahren. Bei der anschließenden Mahnwache am Hamburger US-Konsulat sei die Idee zu einem Solidaritätskonzert aufgekommen, sagt Lachmann. Dank ihres großen Netzwerkes konnten die Frauen schnell ein Programm aus queeren Chören und Solokünstlern zusammenstellen. Mit Liedern wie „Human“ (The Killers), „Pompeii“ (Bastille) oder „Mad World“ (Gary Jules) erwartet das Publikum eine bunte Mischung aus Pop und der Moderne. Das zweieinhalbstündige Konzert in der St. Georgskirche wird der gemischte Chor Miss Klang eröffnen. Das gemischte Ensemble Exquisit, das Frauen-Quintett Octavers, und der lesbisch-schwule Chor Belle Alliance werden folgen. Nach der Pause werden der Stadtteil-Chor Drachengold aus St. Georg, der Singer-Songwriter Stefan Waldow und der gemischte Damenchor Schriller­locken auftreten. Durch den Abend führen Chris Pfannebecker und Pastor Detlev Gause.

Die Einnahmen des Konzertes gehen an eine Adresse in Orlando und an den Verein Queer Refugees Support in Hamburg, der sich bei dem Konzert auch vorstellen wird. Die ehrenamtliche Gruppe, die sich um LGBT-Flüchtlinge kümmert, erhalte normalerweise keinerlei Unterstützung, sagt Lachmann. „Mit der Spende wollen wir auch in Hamburg Solidarität zeigen.“

Sing Out Proud! Fr 30.9., 19.30 Uhr, St. Georgskirche, St. Georgskirchhof 19, Eintritt frei, Spenden willkommen