Hauptsache, es klingt gut. Das ist der Grundgedanke bei den Konzerten an diesem Dienstag. Etiketten und Schubladen erübrigen sich in der Fabrik, in der Laeiszhalle und im Knust.

In der Fabrik wird Manolito Simonet mit seiner Formation y su Trabuco als „Kubas Salsa-Pianist Nummer eins“ angekündigt, aber das greift viel zu kurz. Wer an heiß tanzende Pärchen und kubanische Musik denkt, ist schnell beim Son des „Buena Vista Social Club“, bei Retro-Rhythmen für sommerliche Bars. Manolito Simonet aber sprengt diese Dimensionen. Von 1987 bis 1993 war Simonet Pianist und Bandleader des auf Kuba legendären Tanzorchesters Maravilla de Florida, bis er mit einem Großteil der Musiker sein eigenes Ensemble y su Trabuco gründete. Das gehört zu den Pionieren des Timba, einer modernen, rhythmisch vielseitigen und improvisationsfreudigen Rumba-Variante, die entstand, weil Salsa im sozialistischen Kuba als von den Kapitalisten geraubtes Kulturgut galt, als Karikatur seiner selbst. Etiketten und Schubladen. Wie überflüssig die sind, ist an diesem Dienstag in der Fabrik (Barnerstraße 36, 21 Uhr, Eintritt 29 Euro) zu erleben. Denn Manolito Simonet y su Trabuco klingt schlicht und einfach mitreißend.

Abende der akustischen Kontraste bietet auch die Reihe „Nightline“ bei Internationalen Musikfest Hamburg. „Nightline“ bricht die Grenzen zwischen Klassik und Pop auf und präsentiert innovative Ideen und Künstler wie Jamie Woon vor einer Woche oder Nils Frahm am 5. Mai. An diesem Dienstag ist P antha du Prince mit seinem Projekt The Triad zu Gast in der Laeiszhalle (Johannes-Brahms-Platz, 21.30 Uhr, Eintritt 28,13 Euro). Pantha du Prince ist das Pseudonym des aus Bad Wildungen stammenden Hamburger Techno-Produzenten und Konzeptkünstlers Hendrik Weber. Zusammen mit Panda-Bear-Gitarrist Scott Mou und dem norwegischen Schlagzeuger Hovik Kjeldsberg bildete er in Los Angeles The Triad und entführt in eigentümliche, psychedelisch-elektronische Klangwelten.

Im Knust (Neuer Kamp 30, 21 Uhr, Eintritt 20 Euro) spielt an diesem Dienstag die südafrikanische Sängerin Alice Phoebe Lou . Bereits vor einer Woche überzeugte die in Berlin lebende Straßenmusikerin im Vorprogramm von Seattle-Soulbruder Allen Stone im Mojo Club. Im Knust gehört ihr die Bühne allein. Aber allein bleibt niemand, der nur mit Stimme und elektrischer Gitarre sofort in den Bann zieht.