Hamburg. Die Pool-Handtuchkarte soll auf Kreuzfahrten das Reservieren von Liegen im Urlaub reduzieren. Doch bei Verlust drohen Strafen.

Liegen am Pool oder Strand, die von anderen schon früh mit einem Handtuch reserviert werden – ein Phänomen, das fast jeder Urlauber schon mal erlebt haben dürfte. Eine Unart, die bei vielen Reisenden, die entspannt in ihren arbeitsfreien Tag starten wollen, für großen Unmut sorgt.

Obwohl viele Hotels bereits ein Verbot aussprechen, gibt es immer wieder Gäste, die sich noch vor dem Frühstück die besten Liegemöglichkeiten am Wasser sichern. Wer dann auf die Idee kommt, die markierten Sonnenliegen freizuräumen, der riskiert im Urlaub sogar einen echten „Handtuchkrieg“.

Kreuzfahrt: So funktioniert die Handtuchkarte

Um das Handtuch-Problem auf Kreuzfahrt zu lösen, haben verschiedene Reedereien eine „neue“ Regel eingeführt: Nach TUI Cruises testet seit einigen Wochen nun auch AIDA Cruises (aktuell nur auf der „AIDA Perla“, die unter anderem die Karibik ansteuert) das System, das es bereits vor einigen Jahren gab. Jeder Passagier erhält beim Check-in eine Pool-Handtuchkarte, eine Art Pfandkarte. Diese enthält wichtige Informationen, wie beispielsweise die Rückgaberegelung nach Gebrauch sowie eine Auflistung der möglichen Abgabestandorte an Bord des Schiffes.

Das System: Jede Handtuchkarte wird gegen ein Handtuch pro Kopf eingetauscht, das jeder Gast nach dem Poolbesuch selbst wieder einsammeln muss. Nach der Nutzung erhalten Reisende im Austausch gegen das alte Handtuch wieder ihre Pfandkarte zurück.

Das Ziel: Die Reedereien erhoffen sich, dass damit das Reservieren von Liegen unterbunden und zum Ressourcenschutz beigetragen wird. Die Anzahl genutzter Handtücher an Bord soll dadurch deutlich verringert werden.

Kreuzfahrt-Strafe: Der Verlust hat Konsequenzen

Eine Maßnahme, die jedoch auch Konsequenzen nach sich ziehen kann. Sollten Passagiere die Karte verlieren oder beim Check-out vergessen abzugeben, müssen sie eine Strafe zahlen. Für den Verlust fällt eine Gebühr von circa 20 Euro an. Die Karte muss zum Ende der Reise wieder abgegeben werden, damit das Bordkonto nicht belastet wird.

Ein System, das zumindest umweltfreundlich ist: Das Waschvolumen soll durch die Regel deutlich reduziert werden. Wie das Kreuzfahrt-Magazin „Schiffe und Kreuzfahrten“ berichtet, habe TUI Cruises angegeben, dass man mit dieser Vorgehensweise die Reinigung der Pool-Handtücher um 50 Prozent verringern kann.

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Kreuzfahrturlauber: „Es hat mich schon damals genervt“

Ob die Maßnahme der Reedereien den Handtuchstreit wirklich beendet und ob das neue System auch von den Passagieren angenommen wird, bleibt abzuwarten.

In Kreuzfahrtforen wird bereits erneut über das wieder eingeführte Karten-System diskutiert. „Ich erinnere mich leider noch gut an die Zeiten, in denen man sein Pool-Handtuch nur zu gewissen Zeiten umtauschen konnte. Es hat mich schon damals genervt. Und ich habe diese neue Freiheit zu schätzen gelernt“, schreibt beispielsweise eine Userin in der Kreuzfahrt-Community „Wasserurlaub.info“. „Ich fände es sehr gut, wenn nun endlich auch mal konsequent durchgegriffen werden würde und das nicht nur wieder von kurzer Dauer ist“, wünscht sich hingegen ein anderer Urlauber.

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