Bremervörde. Autistischer Junge wird seit mehr als drei Wochen vermisst. Die Ermittler erhoffen sich durch eine zweitägige Aktion nun neue Hinweise.

Die Polizei wird im Norden Niedersachsens ab Mittwoch weiter nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde suchen. Ermittlerteams werden mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Anwohner in den Gemeinden Estorf, Hude, Brobergen und Kranenburg befragen, wie die Polizei am Dienstag ankündigte.

„Ziel dieser Maßnahme ist es, mögliche Hinweise, die bislang noch nicht bei der Polizei eingegangen sind, zu erlangen.“ Die Ermittler hoffen auf neue Erkenntnisse von Anwohnern, die zuletzt im Urlaub waren, und auf Videomaterial von Überwachungskameras.

Am Donnerstag will die Ermittlungsgruppe nach eigenen Angaben erneut den Fluss Oste absuchen, insbesondere zwischen Arians Wohnort Bremervörde und Kranenburg. Dabei sollen Sonarboote unterwegs sein, außerdem auch wieder Taucher und spezielle Spürhunde eingesetzt werden.

Einsatzkräfte der Polizei fahren über die Oste. Der sechs Jahre alte Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm wird weiter vermisst. Am Mittwoch und Donnerstag geht die Suche nach dem Jungen weiter.
Einsatzkräfte der Polizei fahren über die Oste. Der sechs Jahre alte Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm wird weiter vermisst. Am Mittwoch und Donnerstag geht die Suche nach dem Jungen weiter. © Picture Alliance

Arian aus Bremervörde seit 22. April vermisst

Der autistische Junge wird seit dem 22. April vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass er sein Zuhause in dem zu Bremervörde gelegenen kleinen Ortsteil Elm selbstständig verließ.

Eine Woche lang wurde die Gegend um Elm von in der Spitze bis zu 1200 Einsatzkräften und Freiwilligen Tag und Nacht an Land, aus der Luft und im Wasser durchkämmt. Dabei kamen auch Spürhunde, Hubschrauber, eine Reiterstaffel, Sonarsuchboote, Drohnen, ein Amphibienfahrzeug, Taucher und ein Aufklärungs-Tornado der Bundeswehr zum Einsatz.

Schicksal von Arian unklar: Hunderte Hinweise, aber keine heiße Spur

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    Ist Arian in den Elbe-Nebenfluss Oste gefallen?

    Ende April stellte die Polizei die aktive Suche zunächst ein. Eine Gruppe aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen bearbeitet den Fall weiter und geht Hinweisen nach. Als eine mögliche Erklärung für das Verschwinden des autistischen Jungen galt von Anfang an, dass er in die durch die Region fließenden Oste gefallen sein könnte. Der Fluss mündet in die Elbe und wird streckenweise von Ebbe und Flut beeinflusst, was Suchmaßnahmen zusätzlich erschwert.

    Die Anwohnerbefragung in den Ortschaften entlang des Flusses zielt nach Angaben der Polizei auf mögliche neue Hinweise von Menschen, die etwa aufgrund von Urlaubsabwesenheiten bisher noch nicht kontaktiert wurden. Außerdem könnte dadurch noch neues Videomaterial von Überwachungskameras entdeckt werden, das bislang noch nicht ausgewertet worden sei, hieß es.

    Suche eingestellt: Ermittlungsgruppe soll Verschwinden des sechsjährigen Arian klären

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