Schwerin (dpa/mv). Im Januar vereinbarten Mecklenburg-Vorpommerns und der ukrainische Oblast Tschernihiw ein Partnerschaftsabkommen. Nach einer Reise in die vom Krieg gezeichnete Region wird die Zusammenarbeit konkret.

Vier Monate nach Unterzeichnung einer Regionalpartnerschaft zwischen Mecklenburg-Vorpommerns und dem nordukrainischen Oblast Tschernihiw nimmt die Zusammenarbeit Gestalt an. Wie Wissenschafts- und Europaministerin Bettina Martin (SPD) am Donnerstag in Schwerin sagte, bekommen Kliniken in der Region Hilfe von erfahrenen Medizinern aus Rostock und Greifswald. Dabei gehe es um die psychologische Betreuung schwer traumatisierter Soldaten und ziviler Opfern der fortwährenden Kriegshandlung sowie Hilfe bei Operationen etwa nach dem Verlust von Gliedmaßen. Dazu seien beim Besuch einer Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern in der Ukraine vom 9. bis 12. Mai konkrete Vereinbarungen unterzeichnet worden.

Bei den Gesprächen habe sich gezeigt, dass diese Art humanitärer Hilfe sehr willkommen und enorm wichtig sei. „Die Zeichen, die wir so setzen können, werden vor Ort gehört und geben Hoffnung“, sagte Martin. Der Krieg sei allgegenwärtig, zerstörte Häuser zeigten die Auswirkungen der russischen Raketenangriffe und regelmäßig ertöne die Sirene, um vor neuen Angriffen zu warnen. Deshalb unterstütze Mecklenburg-Vorpommern unter anderem auch den Ausbau eines Luftschutzkellers in einer Kita im Ort Korjukiwka. Im Juni würden 40 Kinder aus der Region Tschernihiw in Wismar erwartet, um dort friedvolle und erlebnisreiche Ferien zu verbringen.